21.12.2019 10:51 Uhr

Frankfurt in der Krise und unter Zugzwang

Bei Eintracht Frankfurt zeigt die Formkurve nach unten
Bei Eintracht Frankfurt zeigt die Formkurve nach unten

Eintracht Frankfurt steckt vor dem letzten Auftritt des eigentlich erfolgreichen Fußball-Jahres 2019 tief in der Krise. Bei Schlusslicht SC Paderborn sind die Hessen unter Zugzwang.

Auf das Highlight der Hinrunde hätte Adi Hütter im Nachhinein fast lieber verzichtet. Ausgerechnet den furiosen 5:1-Erfolg gegen den großen FC Bayern München nämlich hat der Trainer von Eintracht Frankfurt im Nachhinein als negativen Wendepunkt dieses ansonsten so erfolgreichen Fußball-Jahres ausgemacht. "Ich glaube, schlussendlich war es die Höhe, die vielen im Umfeld den Kopf ein bisschen verdreht hat", sagte Hütter der "Bild"-Zeitung.

Tatsächlich hat die Eintracht nach dem herausragenden Sieg in der Bundesliga nur noch einen mickrigen Punkt geholt, insgesamt sogar sieben der letzten neun Pflichtspiele verloren. Zwar glaube er nicht unbedingt, dass seine Spieler sich von dem Erfolg hätten blenden lassen. "Aber in der Summe gesehen, war das Ergebnis vielleicht ein bisschen zu hoch", meinte Hütter: "Wenn du da 2:1 gewinnst, würde man den Sieg nicht so hoch hängen."

Vor dem Hinrunden-Finale am Sonntagabend beim Tabellenschlusslicht SC Paderborn stehen die Hessen nun jedenfalls gewaltig unter Druck. Bei einer weiteren Niederlage wäre der kriselnde Europa-League-Teilnehmer wohl endgültig im Abstiegskampf angekommen. "Wir können alle die Tabelle lesen", sagte Hütter: "Klar ist, dass das Thema Frische nicht entscheidend sein darf. Wir müssen noch einmal die letzten 10 bis 15 Prozent rauskitzeln."

Zahlreiche Frankfurter Stammkräfte fehlen

Das allerdings wird für die weiterhin personell, körperlich und mental auf dem Zahnfleisch gehenden Frankfurter alles andere als einfach. Neben zahlreichen Verletzten (u.a. Kevin Trapp, Frederik Rönnow, Lucas Torró) und Gesperrten (Martin Hinteregger, David Abraham) droht den Hessen auch der Ausfall von Mittelfeldspieler Sebastian Rode und Torjäger Goncalo Paciência. Beide wurden unter der Woche bei der 2:4-Niederlage gegen den 1. FC Köln ausgewechselt.

Trotzdem hofft Hütter nach der bitteren Pleite am Mittwoch auf eine "Reaktion" seiner Mannschaft, die sich für die so fahrlässig verspielte 2:0-Führung rehabilitieren möchte. "Wir müssen alle zusammenhalten, gemeinsam auf dem Platz fighten und uns als Team aus dieser Situation ziehen", forderte der Österreicher: "Das wäre für das Gefühl sehr wichtig. Wir haben eine lange Saison hinter uns, müssen aber noch einmal alles raushauen."

Das wollen jedoch auch die Paderborner, deren Situation am Tabellenende noch ein gutes Stück düsterer ist. Fünf Punkte waren es vor dem 17. Spieltag bis zum rettenden Ufer, dann klafft allerdings bereits eine kleine Lücke.

Der Faktor Kraft in der Begegnung könnte letztlich entscheidend sein. "Die Frankfurter haben schon viele Spiele in den Beinen, deutlich mehr als wir", sagt SCP-Verteidiger Sebastian Schonlau und hofft auf einen Sieg zum Jahresausklang: "Dann gehen wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause."