24.12.2019 14:07 Uhr

"BVB hatte so viele Krisensitzungen wie Auswärtssiege"

Mehr Krisensitzungen als Auswärtssiege beim BVB?
Mehr Krisensitzungen als Auswärtssiege beim BVB?

Die Hinrunde der Bundesliga-Saison 2019/20 ist Geschichte. Ein Anlass, den die weltfussball-Redaktion nur zu gerne nutzt, um das Geschehen mit ihrem ganz persönlichen Senf zu garnieren. Wir küren die größten Überraschungen, darunter ein Dauerbrenner des FC Bayern, Unruhen beim BVB, Gladbach im Höhenflug und Union Berlin.

Lars Plantholt: Auch wenn es andere wie zum Beispiel den SC Freiburg gibt: Wer will hier an den Gladbacher Fohlen vorbeikommen? Dass die Borussia wochenlang das Tableau anführt, hätten wohl selbst die kühnsten Optimisten am Niederrhein nicht für möglich gehalten.

Mats-Yannick Roth: Union Berlin. Die Eisernen haben im Sommer eine super Arbeit geleistet und sich mit Leuten wie Gentner, Subotic und Co. klasse verstärkt. Union begeistert mich mit seiner leidenschaftlichen Spielweise und dem unbedingten Willen, die Klasse halten zu wollen.

Luis Holuch: Eisern Union. Sie sind ein wunderbarer Beweis dafür, dass mannschaftliche Geschlossenheit und die richtige Einstellung eben doch höher anzusiedeln sind als reine individuelle Qualität. Für mich vor der Saison neben dem SC Paderborn klarer Abstiegskandidat. Mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass sie den Klassenerhalt nicht schaffen.

Tom Kühner: Benjamin Pavard. Dass sich der Franzose bei den Bayern so schnell durchsetzen würde, hätte ich nicht vermutet. Klar, Pavard ist Weltmeister, spielte beim VfB Stuttgart davor aber eine katastrophale Saison. Jetzt ist er das neue Gesicht auf der rechten Abwehrseite und stand in 22 von möglichen 24 Spielen über 90 Minuten auf dem Platz. Chapeau!

Christian Schenzel: Dass der BVB genau so viele Krisensitzungen wie Auswärtssiege hatte.

Jonas Schlott: Union Berlin. Nach schwachem Start hat die Mannschaft es geschafft, das Ruder rumzureißen. Die unbekümmerte Art und Weise wie das Team von Urs Fischer Fußball spielt, der unspektakuläre, aber gut abgestimmte Kader sowie die Fans der Eisernen machen beim Zusehen einfach Spaß. Durch Siege gegen Dortmund und Gladbach haben die Berliner gezeigt, dass sie keine Angst vor großen Namen haben und vor allem nicht die Absicht, direkt wieder in den Gang ins Unterhaus anzutreten. Eine Bereicherung für die Liga.

Jannik Kube: Anstatt gegen den Abstieg kämpfen zu müssen, spielen die Breisgauer um das internationale Geschäft mit. Dabei schafft es SC-Trainer Christian Streich, aus vergleichsweise wenigen Mitteln das Maximum herauszuholen. Der Sieg über RB Leipzig und die Remis gegen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen sind nur ein Beweis für die herausragende Arbeit.

Thomas Malzacher (Redakteur bei livefutbol.com): Kurz und knapp: Marco Rose und Borussia Mönchengladbach.

Marc Affeldt: Nach Jahren bayrischer Eintönigkeit scheint die Liga plötzlich offen wie lange nicht mehr. Gladbach, Leipzig, der BVB, Schalke, Leverkusen, Wolfsburg und sogar der SC Freiburg (!) leisten den Münchnern munter Widerstand. Allein, dass weder die Bayern noch der BVB zur Halbzeit auf Platz eins oder zwei thronen, macht die Sache endlich wieder spannend.

Jonas Hofmann: Ganz klar der SC Freiburg. Was die Breisgauer in der Hinrunde abgeliefert haben, ist nicht weniger als eine kleine Fußball-Sensation. Die Mannschaft von Christian Streich zeigte erstaunlich konstante Leistungen auf höchstem Niveau und ärgerte im heimischen Stadion sogar den BVB (2:2) und RB Leipzig (2:1). Die Erfolgsgeschichte ist ein Plädoyer für die unaufgeregte und kontinuierliche Arbeit der Badener.