29.12.2019 09:51 Uhr

Boateng spricht über Rückkehr zu Hertha BSC

Spricht über Rückkehr zu Hertha BSC: Kevin-Prince Boateng
Spricht über Rückkehr zu Hertha BSC: Kevin-Prince Boateng

Ex-Bundesligaprofi Kevin-Prince Boateng schließt eine Rückkehr zu seinem Jugendverein Hertha BSC nicht aus - womöglich unter dem als neuen Cheftrainer gehandelten Niko Kovac.

"Kommt drauf an: Wenn er erst in zwei, drei Jahren kommt, kann ich seinen Tempo-Fußball nicht mehr spielen. Aber wer weiß: Vielleicht komme ich dann als sein Co-Trainer", sagte Boateng in einem "Bild"-Interview augenzwinkernd.

Kovac, Anfang November beim FC Bayern München entlassen, gilt in Berlin als Wunschnachfolger für Interimscoach Jürgen Klinsmann zur kommenden Saison. "Wenn Hertha wirklich daran denkt, ihn zu holen, dann machen sie alles richtig", sagte Boateng, der mit Kovac erfolgreich bei Eintracht Frankfurt zusammenarbeitete.

Der frühere ghanaische Nationalspieler hofft darauf, dass die Alte Dame den Aufwärtstrend der letzten Wochen fortsetzt und die Klasse hält. Für Klinsmann sei "der Abstiegskampf eine neue Situation, er muss neue Kräfte bei sich wecken", erklärte der 32-Jährige, der insgesamt 13 Jahre lang seine Fußballschuhe für die Berliner schnürte. 

Hertha BSC habe "einen speziellen Platz" in seinem Herzen und sei ihm "wichtig", so Boateng.

"Hoffen alle, dass das Potenzial endlich mal explodiert"

Im Hinblick auf das millionenschwere Engagement von Investor Lars Windhorst, das den Hauptstadtklub mittelfristig zu einem Dauergast in der Champions League machen soll, gab sich Boateng zurückhaltend: "Seit ich bei Hertha weggegangen bin, hoffen wir alle, dass das Potenzial endlich mal explodiert. Es ist die größte, schönste Stadt Deutschlands, komplett Multi-Kulti. Es gibt alles in Berlin, und vielleicht ist das auch das Problem: Es gibt zuviel. Aber dann musst du dich eben so gut verkaufen, dass die Leute nicht für Museen nach Berlin kommen, sondern um die Alte Dame zu sehen."

Großes Lob zollte Boateng Star-Trainer Jürgen Klopp, unter dem er 2009 einige Monate bei Borussia Dortmund spielte: "Er weiß, wie er dich packen muss. Ich weiß nicht wie er das macht, aber er kriegt das hin. Ich glaube, es gibt keinen Spieler bei Liverpool, der ihn nicht mag. Auch die, die nicht spielen. So war es auch in Dortmund. Das ist, was ihn ausmacht. Deshalb wird jede Mannschaft alles für ihn geben. Er ist ein geiler Typ und auch noch ein geiler Trainer. Meistens hast du nur das eine oder das andere – Klopp hat einfach beides."

Kevin-Prince Boateng bereut seine zahlreichen Tätowierungen

Boateng sprach zudem über seinen Wandel vom skandalumwitterten Protz-Profi zum Familienvater.

"Früher habe ich Geld rausgehauen, war feiern. Jetzt lerne ich Klavierspielen. Ich hatte schon fünf, sechs Stunden. Später will ich auch Gitarre lernen. Das sind schöne Dinge, die mir Spaß machen und mir helfen, mich in Geduld zu üben", schilderte der Mittelfeldspieler von der AC Florenz.

Er gab zu, seine zahlreichen Tätowierungen zu bereuen. "Heute bist du cooler und schöner, wenn du nicht tätowiert bist, weil jeder Tattoos hat. Ganz wenige Spieler in der Kabine haben das, Cristiano Ronaldo zum Beispiel hat keins, und das ist etwas Besonderes. Nix, nur deine Haut. Tattoos sind eine Art Schutzmauer, die wir uns anlegen und ohne die wir uns nackt fühlen, aber genau das will ich."