29.12.2019 10:34 Uhr

Effenberg rät Götze und Draxler zu Hertha-Wechsel

Rät Mario Götze zu Wechsel vom BVB zu Hertha BSC: Stefan Effenberg
Rät Mario Götze zu Wechsel vom BVB zu Hertha BSC: Stefan Effenberg

Stefan Effenberg kann sich die Nationalspieler a.D. Mario Götze und Julian Draxler gut bei Hertha BSC vorstellen.

"Für die beiden wäre es womöglich genau das Richtige, bei Hertha einen völligen Neustart zu wagen - und damit auch in ganz andere Rollen zu schlüpfen, vielleicht als Führungsspieler", schrieb der langjährige Bundesligaprofi und heutige Sportchef des KFC Uerdingen in seiner Kolumne bei "t-online.de".

Götze bei Borussia Dortmund und Draxler bei Paris Saint-Germain spielten aktuell "viel zu wenig", so Effenberg. "Sie sind Weltmeister und mit 26 und 27 Jahren im besten Alter. Beide müssen spielen. Und wenn die Verantwortlichen von Hertha klipp und klar sagen, dass das neben Xhaka die zwei Spieler sind, die der Verein unbedingt will, dann kann das ein ganz entscheidendes Argument für Götze und Draxler sein. Vertrauen ist genau das, was sie brauchen."

Hertha BSC müsse allerdings erst den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. "Gelingt das, sind Transfers von Götze und Draxler genau das richtige Zeichen", erklärte der 51-Jährige.

Winter-Transfer von BVB und FC Bayern? Stefan Effenberg gibt Empfehlung

Effenberg blickte auch auf mögliche Winter-Transfers bei BVB und FC Bayern München. Die Borussia müsse "etwas im Angriff tun, das ist klar - und das haben die Verantwortlichen bereits deutlich gesagt." Mit Erling Haaland von Red Bull Salzburg habe der BVB auch bereits "einen hervorragenden Stürmer an der Angel", so der Champions-League-Sieger von 2001.

Der FC Bayern werde sich bei seinen Transfer-Bemühungen dagegen auf den Sommer konzentrieren, mutmaßte Effenberg. "Wenn die zahlreichen Verletzten nach und nach zurückkommen, hat der Kader genug Qualität. Dann heißt es eben Daumen drücken, dass die Leistungsträger verletzungsfrei durch die Rückrunde kommen."

Der Spielermarkt gebe im Januar "nicht viel her", sei "immer extrem schwierig", so Effenberg. "Die wirklich guten Spieler sind zumindest für die ganze Saison bei ihren Vereinen eingeplant und nicht zu bekommen. Und die Spieler, die nicht so zum Zug gekommen sind, helfen im Zweifel auch nicht sofort weiter, weil ihnen die Spielpraxis fehlt. Wintertransfers sind oft Notkäufe."

Trainer-Frage: Lob für BVB und FC Bayern

Lob zollte Effenberg den beiden Bundesliga-Schwergewichten für den Umgang mit ihren Trainern.

Die Entscheidung des FC Bayern, mindestens bis Saisonende auf Hansi Flick zu setzen, sei "goldrichtig". Flick sei "ein toller Typ, der auch bei der Mannschaft sehr gut ankommt", lobte der 370-fache Bundesligaspieler. "Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine langfristige Lösung wird."

Dortmunds Festhalten am umstrittenen Lucien Favre sei ebenfalls richtig gewesen. "Der Trainer ist nicht immer der Schuldige, wenn es mal ein paar Spiele weniger gut läuft. Favre ist mit dem BVB in der Bundesliga nach wie vor vorn dabei, in der Champions League und auch im Pokal weiter – das ist eher eine Frage der unrealistischen Erwartungshaltung", erläuterte Effenberg.

Stefan Effenberg drückt Gladbach im Titelkampf die Daumen

Im engen Rennen um die deutsche Meisterschaft drückt der gebürtige Hamburger nicht BVB, FC Bayern oder RB Leipzig, sondern seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach die Daumen.

"So bitter das Ausscheiden in der Europa League und im Pokal auch war, wenn es im Meisterkampf in die entscheidende Phase geht, kann es ein Faustpfand sein. Dann kann sich Gladbach womöglich als einziger Titelaspirant voll auf die Liga konzentrieren." Für Gladbach sei der ganz große Wurf "absolut möglich", prophezeite Effenberg.