14.01.2020 08:21 Uhr

"Biss" und "Glück": Das raten Flick und Co. den Talenten

Hansi Flick im Gespräch mit den Talenten des FC Bayern
Hansi Flick im Gespräch mit den Talenten des FC Bayern

Im Kader des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München tummeln sich reihenweise vielversprechende Talente. Spielpraxis erhalten allerdings die wenigsten Youngster. Nun haben Coach Hansi Flick und Co. erklärt, was es braucht, um den Durchbruch zu schaffen.

"Talent, Mentalität und Einstellung. Das Gesamtpaket muss stimmen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit schon groß, dass es klappt. Man braucht aber auch ein Quäntchen Glück", umreißt Flick gegenüber "Sport1" die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Profikarriere. "Unsere Jungs machen es wirklich super gut. Ich bin echt zufrieden mit ihnen", so der 54-Jährige weiter.

Konkret dürfte sich Flick auf das Torhüter-Duo Christian Früchtl (19) und Ron-Torben Hoffmann (20), den vermeintlichen Defensiv-Kronprinzen Lukas Mai (19), Alphonso Davies (19), Mickael Cuisance (20), Sapreet Singh (20) und Fiete Arp (20) aus dem Profikader sowie die Youngster Bright Arrey-Mbi (16), Chris Richards (19), Leon Dajaku (18), Oliver Batista-Meier (18) und Joshua Zirkzee (18) aus dem Bayern-Unterbau beziehen. Alle bekamen im Wintertrainingslager in Doha die Chance, sich zu beweisen. 

Beim FC Bayern braucht man "auch Glück"

Den Status des Newcomers hat Joshua Kimmich längst abgelegt. Der 24-Jährige ist beim FC Bayern und in der deutschen Nationalelf längst eine feste Größe und eines der Gesichter des deutschen Fußballs. "Neben Wille und Biss braucht man auch sehr viel Selbstvertrauen, gerade bei Bayern München. Wenn du da im Training bist, merkt man schon, dass es ein anderes Niveau ist. Trotzdem muss man versuchen, sich da reinzufighten. Wenn du dann mal einen auf den Latz bekommst, musst du weiter Gas geben", lautet der Rat des Ex-Leipzigers an die Nachrücker.

Einstellung ist laut Kimmich allerdings kein Erfolgsgarant. Man brauche "auch das Glück, dass ein Trainer irgendwann auf dich setzt. Sei es wegen der eigenen Qualität, oder, weil es viele Verletzte gibt. Dann muss man aber auch Leistung bringen."

Auch Keeper Manuel Neuer hat einen guten Rat für die Talente parat: "Man braucht den Ehrgeiz und die Motivation, besser werden zu wollen. Man muss auch in jedes Training mit offenen Augen gehen und schauen, wie es die erfahrenen Spieler machen, wie sie sich verhalten und wo ich was lernen kann. Das sind Voraussetzungen, um sich weiterzuentwickeln", erklärt der Routinier. Zudem dürfe man sich nicht von Umwegen abschrecken lassen. 

FC-Bayern-Coach sieht "viele Dinge, die nicht ganz so gut laufen" 

Dass viele Youngster auf der Strecke bleiben, wundert Flick derweil nicht. In der Ausbildung junger Spieler gebe es schlicht "viele Dinge, die nicht ganz so gut laufen", so der Übungsleiter der Münchner. 

Ein Umstand, der sich an der Isar bald bessern soll. Bayerns neuer Vorstand Oliver Kahn betonte bei seiner Vorstellung unlängst, dass die Jugendarbeit verstärkt in den Fokus rücken soll. Es müsse wieder gelingen, "viele junge Spieler an die Profi-Mannschaft heranzuführen" und "Identifikationsfiguren" für die Fans zu schaffen, so Kahn.

Übrigens: Seit David Alaba, der 2010 für die Profis debütierte, konnte sich kein Eigengewächs der Bayern mehr in der ersten Elf festspielen.