15.01.2020 22:14 Uhr

Klinsmann bei Hertha für Matthäus "nicht der Trainer"

Lothar Matthäus (r.) hält große Stücke auf Jürgen Klinsmann (l.) von Hertha BSC
Lothar Matthäus (r.) hält große Stücke auf Jürgen Klinsmann (l.) von Hertha BSC

Jürgen Klinsmann soll mit Hertha BSC in dieser Saison die Klasse halten. Für Lothar Matthäus nimmt der einstige Bundestrainer beim Hauptstadtklub aber keine klassische Rolle ein.

"Jürgen ist nicht der Trainer", führte der Rekordnationalspieler gegenüber dem "kicker" aus: "Er sagte selbst, er ist der Projektleiter."

Klinsmann "dirigiert viel und bezieht seinen Staff mit ein", mit Alexander Nouri habe er etwa "einen ehemaligen Bundesligatrainer als Assistenten". So gibt es bei der Hertha mittlerweile "für jeden Bereich" einen Experten. "Dieses Gespann hat er sich zusammengestellt. Das war schon in München so. Man merkt, er schaut über den Tellerrand hinaus."

Klinsmann beendete die Rückrunde mit der Hertha auf Rang zwölf und trifft im ersten Rückrundenspiel auf den FC Bayern München (Sonntag, 15:30 Uhr). Matthäus prognostiziert ein spannendes Duell: "Es wird ein schweres Spiel für Bayern München. Hertha spielt sehr diszipliniert, kompakt, kämpferisch und ist schnell im Umschaltspiel. Ich glaube nicht, dass Bayern in Berlin gewinnt."

Auch wenn das Ziel für die nächsten Monate lautet, den Klassenerhalt zu sichern, ist sich der "Sky"-Experte zudem sicher: "Mit Jürgen, davon gehe ich aus, wird Berlin in den nächsten zwei Jahren wettbewerbsfähig für die internationalen Plätze sein."

Flick erinnert Matthäus an "den jungen Jupp Heynckes"

In der laufenden Saison sieht der einstige Weltfußballer weiterhin Herbstmeister RB Leipzig als Favoriten an. Dennoch hoffe er auf eine hochspannende Rückrunde: "Es kommt darauf an, wie die Teams in die Rückrunde starten. Die Qualität im Kader des BVB und FCB ist hoch, deshalb gehe ich von einem Dreikampf aus, der bis zum Schluss sehr spannend werden wird."

Beim Blick auf die ungeklärte Trainerfrage beim FC Bayern über die laufende Saison hinaus wollte sich der 58-Jährige noch nicht festlegen: "Das wird sich in den nächsten vier Monaten entscheiden. Natürlich wird er [Hansi Flick, Anm. d. Red.] an Ergebnissen gemessen. Wenn der Erfolg da ist, und Erfolg heißt nicht nur mehrere Titel, dann sollte Bayern mit ihm weitermachen. Er ist wie der junge Jupp Heynckes, er kann die Spieler überzeugen, sie zum Lachen bringen. Das ist wichtig in München. Es geht auch um die Atmosphäre."