16.01.2020 14:19 Uhr

Werder-Trainer Kohfeldt erleidet Fußverletzung

Florian Kohfeldt fehlte beim Mannschaftstraining des SV Werder Bremen
Florian Kohfeldt fehlte beim Mannschaftstraining des SV Werder Bremen

Werder Bremen hat in der Hinrunde Negativrekorde gesammelt. Nach dem Absturz auf die Abstiegsplätze brauchen Trainer Florian Kohfeldt und Co. im neuen Jahr eine schnelle Reaktion. Doch Kohfeldt hat ein Handicap.

Zu Hause auf dem Sofa tüftelte Florian Kohfeldt an der Rettung. Der Trainer von Werder Bremen konnte nicht ins Weserstadion kommen - eine schmerzhafte Fußverletzung legte ihn lahm. Also bat der 37-Jährige seine Co-Trainer um Tim Borowski und Sportchef Frank Baumann kurzerhand zum Meeting auf die heimische Couch.

"Wir haben die Matchplan-Sitzung, die normalerweise in den Besprechungsräumen stattfindet, in das Wohnzimmer von Florian verlegt", berichtete Baumann später auf der Pressekonferenz, für die Kohfeldt ebenfalls ausfiel.

 "Florian hat richtig Schmerzen, kann nicht auftreten und hat Bettruhe verordnet bekommen." Zum so wichtigen Auftaktduell der Mission Klassenerhalt bei Fortuna Düsseldorf am Samstag (15:30 Uhr) soll er dennoch reisen.

Kohfeldt werde während der Partie "vielleicht etwas mehr sitzen, als man das gewohnt ist", sagte Baumann. Der 44-Jährige war bemüht, die ungewohnten Umstände nicht als großes Problem darzustellen.

Nächster "Tiefpunkt" in der Verletzungsmisere

Die Mannschaft sei durch den Einsatz der Co-Trainer um Borowski gut vorbereitet und Werder bereit für das Kellerduell. Doch er bezeichnete Kohfeldts Ausfall auch als "Tiefpunkt" der anhaltenden Verletzungsmisere. Nun solle es endlich wieder bergauf gehen.

Sportlich ist dies für die Bremer nach einer Hinrunde voller Negativrekorde alternativlos. Die schlechteste Bilanz der Vereinsgeschichte nach 17 Spielen, mit 41 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga, dazu vier Niederlagen in Folge - wer jetzt nicht alarmiert ist, ist fehl am Platz. Werder muss schnell die Kurve kriegen, um sich aus dem Abstiegsstrudel zu befreien.

Das A und O wird dabei eine rasche Verbesserung der Defensive sein. Kapitän Niklas Moisander schämt sich gar, dass sein Team in der Hinrunde nicht ein einziges Mal zu null gespielt hat. "Das ist sehr enttäuschend und natürlich auch peinlich", sagte der lange verletzte Abwehrchef der Grün-Weißen. Er ziehe daraus aber auch viel Motivation für die verbleibenden Partien.

Königstransfer bringt neue Hoffnung für die Abwehr

Die Hoffnung liegt vor allem auf Kevin Vogt, er ist so etwas wie der Königstransfer für die Rückrunde. Den 28 Jahre alten Defensivmann haben die Bremer für ein halbes Jahr von der TSG Hoffenheim losgeeist, um das eigene Tor endlich wieder bundesligareif zu beschützen. Vogt verfügt über das Tempo und das nötige Selbstvertrauen, um sein neues Team zu stützen.

"Wir müssen um jeden Punkt fighten", sagte Baumann und betonte, dass Werder "ein ganz anderes Gesicht" zeigen müsse, um mindestens Rang 15 zu erreichen. Schon am Samstag. Denn die Fortuna von Trainer Friedhelm Funkel wird kämpfen, um die Gäste nicht vorbeiziehen zu lassen.

Fortuna gegen Bremen - schon so etwas wie ein erstes Abstiegsendspiel? Baumann stimmt Funkel in dessen Einschätzung zu: "Wer dieses Spiel verliert, ist noch längst nicht abgestiegen", sagte der routinierte Coach. Richtungweisend ist das Duell allemal.