18.01.2020 17:35 Uhr

Befreiungsschlag im Keller: Werder ringt Düsseldorf nieder

Werder Bremen sammelt wichtige Punkte im Abstiegskampf
Werder Bremen sammelt wichtige Punkte im Abstiegskampf

Werder Bremen hat seine schwarze Serie beendet und ist mit einem Befreiungsschlag in die Bundesliga-Rückrunde gestartet.

Im Kellerduell siegten die Bremer beim direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf nach zuletzt vier Niederlagen in Folge mit 1:0 (0:0). Dadurch zog Werder (17 Punkte) an der Fortuna (15) vorbei auf den Relegationsplatz 16.

Der enorm wichtige Treffer für die Gäste fiel durch einen haarsträubenden Fehler des Bundesliga-Debütanten Florian Kastenmeier (67.). Der Düsseldorfer Keeper wurde von Niklas Moisander aus kurzer Distanz angeköpft, der Ball prallte von Kastenmeiers linker Schulter ins Tor.

In der Nachspiel sah Moisander die Gelb-Rote Karte (90.+6), Werder-Neuzugang Kevin Vogt musste nach einem bösen Zusammenprall mit Keeper Jiri Pavlenka per Trage vom Platz gebracht werden.

"Es geht darum, kompakt zu stehen. Wir müssen den Gegner vom Tor weghalten", hatte Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann vorab gefordert.

Das setzten die Gäste, bei denen Winterneuzugang Kevin Vogt die Dreierkette gut organisierte, von Beginn an um. Auch, weil Werder zunächst das Spiel machte und nicht ansatzweise in Bedrängnis kam - die erste Ballbesitzphase hatten die Hausherren erst nach fünf Minuten.

Die erste Bremer Chance von Davy Klaassen parierte Kastenmeier, der Zack Steffen (Patellasehne) kurzfristig ersetzte, sicher. Und auch die Fortuna erwachte langsam aus dem Winterschlaf. Alfredo Morales per Kopf (11.) und Torjäger Rouwen Hennings (13.) sorgten mit ihren Abschlüssen für Lichtblicke.

Spielerisch gehörte den Bremern jedoch die Anfangsphase: gute taktische Ordnung, sicherere Pässe und Flexibilität im Spielaufbau gegen teils sehr unsortierte Rheinländer. Klaassen, Maximilian Eggestein und Milot Rashica (15.) vergaben nacheinander die beste Möglichkeit der Bremer. 

Fortuna-Keeper Kastenmeier patzt folgenschwer

In der Folge verflachte die insgesamt schwache Partie. Bremen, dessen Trainer Florian Kohfeldt das Spiel in einem weißen "Regiestuhl" wegen einer Fußverletzung ungewohnterweise im Sitzen verfolgte, zog sich zurück - Fortuna wurde nur mit Abschlüssen aus der Distanz gefährlich.

Wie bei Morales' (31.) Schuss, den Werder-Keeper Jiri Pavlenka glänzend mit der rechten Hand über das Tor lenkte - nur eine Minute später wirkte der Tscheche bei einer Faustabwehr gegen Hennings deutlich unsicherer.

Für den ersten Aufreger nach dem Seitenwechsel sorgte Fortuna-Winterleihe Steven Skrzybski (50.), der einen aussichtsreichen Angriff verstolperte - passend zu seinem sehr unglücklichen Debüt im Trikot der Rot-Weißen. Auch der Rauch, der schräg gegenüber aus dem Werder-Block hinübergezogen war, konnte keine Ausrede sein.

Wenige Augenblicke später zeichnete sich der besser aufgelegte Düsseldorfer Debütant auf der Gegenseite aus. Kastenmeier tauchte bei einem Kopfball des auffälligen Rashica (54.) schnell ab und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Dann aber patzte Kastenmeier folgenschwer.