Mit der Verpflichtung von Alexander Nübel vom FC Schalke hat sich der FC Bayern zur kommenden Saison einen potenziellen Unruheherd geschaffen. Das zumindest glaubt der ehemalige Münchner Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld.

Hitzfeld ist davon überzeugt, dass Alexander Nübel im Duell mit Manuel Neuer keine Chance haben wird. "Für mich ist er nach wie vor Weltklasse und unantastbar", sagte der 71-Jährige im Gespräch mit "sport1" über die derzeitige Nummer eins des Rekordmeisters. 

Er glaube nicht, dass die Verpflichtung des Noch-Schalkers Auswirkungen auf die Leistungen von Neuer haben werde, urteilte der Erfolgscoach. Neuer sei schließlich ein "absoluter Weltklasse-Torwart", der wisse, wie er mit solchen Dingen umzugehen habe: "Da mache ich mir null Gedanken."

Wie genau die Arbeitsteilung zwischen Neuer und Nübel in der kommenden Saison aussieht, steht noch nicht fest. "AZ" und "sport1" wollen beide von vertraglich festgelegten Einsätzen Nübels erfahren haben, der FC Bayern hat dies bislang aber nicht bestätigt. Auch Hitzfeld glaubt nicht, "dass die Bayern Einsatzgarantien vergeben".

Für Hitzfeld steht eins zumindest fest: Freiwillig wird Neuer seinen Platz zwischen den Pfosten nicht räumen. "Nübel wird sich gedulden müssen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Neuer auf ein paar Spiele verzichten wird", sagte der Ex-Coach des Rekordmeisters.

In seinen Augen "sollte ein Torhüter gesetzt sein", betonte Hitzfeld, der den Münchnern dringend von einer Rotation abrät: "Bei Torhütern ist das nicht zu empfehlen."

Auch er habe Oliver Kahn zu gemeinsamen Bayern-Zeiten mal auf die Bank gesetzt und musste anschließend "ein langes Gespräch mit ihm führen, damit er mal dazu bereit war", erinnerte sich Hitzfeld, der "gespannt" ist, wie der FC Bayern mit dieser Situation umgeht.

Dass die Verpflichtung von Nübel Auswirkungen auf die anstehende Vertragsverlängerung von Manuel Neuer hat, glaubt der ehemalige Trainer nicht. "Ich könnte mir vorstellen, dass der Neuer-Vertrag verlängert wird, weil er überragend ist und über Jahre hinweg immer Weltklasse war. Von daher gibt es meiner Meinung nach keinen Anlass, den Vertrag nicht zu verlängern."