29.01.2020 12:36 Uhr

HSV bei Mission Rückkehr direkt unter Zugzwang

Die HSV-Profis wollen gegen Nürnberg einen Sieg einfahren
Die HSV-Profis wollen gegen Nürnberg einen Sieg einfahren

Nach einer Schwächephase zum Ende des Jahres 2019 hat der Hamburger SV noch einmal kräftig für das Aufstiegsrennen aufgerüstet. Der Klub ist gewarnt.

Der Chef fordert einen Tunnelblick, der Trainer verlangt den nötigen Biss und die Profis sind heiß auf das "große Ziel": Jetzt zählt es für den im Winter noch einmal kräftig aufgemotzten Hamburger SV. Mit dem scharfen Start in die zweite Saisonhälfte gegen den 1. FC Nürnberg beginnt die knifflige Phase der Mission Bundesliga-Rückkehr. Ein erneutes Scheitern würde den Klub schwer treffen.

"Wenn wir von Tag eins an als verschworene Einheit agieren und uns von Spiel zu Spiel arbeiten - das Ganze flankiert von unseren einzigartigen Fans - dann bin ich davon überzeugt, dass wir unser gemeinsames Ziel erreichen können", sagte Vorstandsboss Bernd Hoffmann vor dem Duell mit dem Club am Donnerstag (20:30 Uhr).

Nachdem Arminia Bielefeld mit einem 2:0 gegen den VfL Bochum vorlegte, braucht der HSV direkt einen Dreier, um eng am Spitzenreiter dranzubleiben. Auch die weitere Konkurrenz lauert.

HSV-Transfers sprechen für sich

Hoffmann schaute schon über die erste Partie hinaus. Sein Verein müsse eine Kultur leben, in der konsequent alles auf den Erfolg ausgerichtet ist. "Wir brauchen jetzt vier Monate lang einen Tunnelblick - voll fokussiert auf das Wesentliche, ungeachtet aller Störfeuer und Nebenthemen, von denen es in unserem Umfeld immer welche geben wird", sagte der 57-Jährige.

Gesprächsstoff bot der HSV selbstredend auch in der Winterpause. Der gestohlene Laptop von Hoffmann mitsamt Erpressung und einer spektakulärer Festnahme fand tagelang Beachtung im Boulevard. Die peinliche 2:5-Niederlage gegen den Regionalligisten VfB Lübeck beschäftigte Trainer Dieter Hecking aber viel mehr. "Wir brauchen Spieler, die von der ersten Sekunde an wissen, worum es geht und worauf es ankommt", sagte er. Hecking wird nicht müde werden, vollen Fokus einzufordern.

Die klare Aussage, dass der Aufstieg Pflicht ist, meiden die Verantwortlichen zwar. Die Transfers in diesem Januar sprechen aber für sich. Mit Joel Pohjanpalo (Bayer Leverkusen), Louis Schaub (1. FC Köln) und Jordan Beyer (Borussia Mönchengladbach) schlossen sich drei Profis den "Rothosen" an, die mit ihrer Bundesliga-Qualität helfen sollten. "Der HSV ist ein super Klub und die Jungs machen auf mich einen sehr guten Eindruck", sagte Pohjanpalo, der wie Beyer auf Leihbasis an die Elbe kam.

Die Voraussetzungen für den HSV scheinen günstig - doch der frühere Erstliga-Dino ist gewarnt. Vor einem Jahr hatten die Hanseaten vor dem 19. Spieltag sechs Punkte mehr als jetzt auf dem Konto - und scheiterten trotzdem.