13.02.2020 10:21 Uhr

Klinsmann? "Kein Verein wird sich das mehr antun"

Erntet seit seinem Rücktritt bei Hertha BSC viel Kritik: Jürgen Klinsmann
Erntet seit seinem Rücktritt bei Hertha BSC viel Kritik: Jürgen Klinsmann

Nach dem Chaos um den Rücktritt von Jürgen Klinsmann als Trainer von Hertha BSC haben sich nun einige ehemalige Bundesliga-Spieler zu der prekären Situation geäußert. Dabei erntet Klinsmann deutliche Kritik, aber auch ein wenig Verständnis.

"Als Klinsmann vorgestellt wurde, war da ein Riesen-Hype um Hertha. Natürlich zieht sein Name. Aber so, wie er sich jetzt aus dem Staub gemacht hat, das geht gar nicht", urteilte Ex-Hertha-Spieler Marko Rehmer im Gespräch mit "Sport1".

Für die scheinbar urplötzliche Entscheidung Klinsmanns habe er "überhaupt kein Verständnis" und er glaubt, der Kalifornier habe sich "auf dem deutschen Markt verbrannt", erklärte der 47-Jährige. 

Außerdem prophezeite Rehmer: "Kein Verein wird sich das mehr antun." Denn neben der ganzen Aufruhr in der Öffentlichkeit, habe Klinsmann auch sportlich gesehen "bei Hertha nicht viel erreicht".

Röber bewertet Situation als "unglücklich"

Auch Jürgen Röber, ehemaliger Coach der Berliner, sieht die Umstände in der Hauptstadt kritisch. "Am Anfang dachte ich Klinsmann, Hertha, Investor das passt. Doch jetzt hat das Ganze hat kein gutes Geschmäckle. Ich verstehe Jürgen nicht. Ich denke er wollte sich mit aller Macht durchsetzen", erläuterte er. 

Für den Stil Klinsmanns zeigt Röber allerdings auch Verständnis: "Natürlich möchte Jürgen etwas umsetzen, wenn er wohin kommt, das hat er auch in München versucht", sagte der 66-Jährige.

Dass das Zusammenspiel der Verantwortlichen jedoch derart unharmonisch verlief, versteht er nicht. "Aber das weiß man doch vorher. Ich finde die ganze Situation unglücklich", resümierte Röber.

Noch verständnisvoller zeigte sich der ehemalige Nationalspieler Hansi Müller: "Er ist ein Typ, der einen ganz klaren Plan und eine Strategie hat, wenn es darum geht, wie die Rahmenbedingungen aussehen müssen, wenn er etwas macht", erklärte Müller. Für die Leute um Klinsmann herum, könne es "schon mal sehr unangenehm sein". 

Auch den Rücktritt sieht Müller deutlich weniger kritisch als viele es tun: "Jürgen ging es darum, die Weichen zu stellen, damit es mit dem Klub nach vorne geht. Also ist es konsequent, wenn er merkt ‚ 'Das läuft nicht so, wie ich mir das vorstelle'", schlussfolgerte der 62-Jährige Müller.