18.02.2020 12:53 Uhr

Effenberg versteht "Gerede" über BVB-Coach Favre nicht

Stefan Effenberg hat sich zu den Chancen des FC Bayern und des BVB geäußert
Stefan Effenberg hat sich zu den Chancen des FC Bayern und des BVB geäußert

Es wird ernst: Im Achtelfinale der Champions League stehen für den BVB, den FC Bayern und RB Leipzig die ersten K.o.-Duelle der Saison auf dem Programm. Vor den richtungsweisenden Spielen hat sich Ex-Profi Stefan Effenberg nun zu den Chancen der drei verbliebenen deutschen Teilnehmer geäußert.

In seiner "t-online"-Kolumne nahm der 51-Jährige zunächst Borussia Dortmund unter die Lupe. Die Westfalen treffen am Dienstagabend auf Paris Saint-Germain mit Trainer Thomas Tuchel.

"Der BVB hat in dieser Saison bisher zwei Gesichter gezeigt: Das eine hat mich total begeistert, das andere nicht. Dortmund muss einfach eine gewisse Kompaktheit reinbekommen. Vorn ist die Borussia ohnehin gefährlich", erläuterte Effenberg.

Dem früheren Nationalspieler zufolge müssten die Schwarz-Gelben "schlicht kapieren und umsetzen, was bei Bayern München ein Franck Ribéry oder Arjen Robben über die Jahre gelernt haben: nach hinten mitzuarbeiten und richtig mit zu verteidigen. Und zwar nicht alibimäßig."

Trotz der zuletzt wechselhaften Auftritte der Dortmunder nahm Effenberg den oftmals kritisierten Coach Lucien Favre in Schutz.

"Dieses ganze Gerede über ihn habe ich nie verstanden. [...] Ich glaube nicht, dass Favre viel falsch macht. Die Spieler müssen nur umsetzen, was er von ihnen verlangt. Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass er der richtige Trainer für Borussia Dortmund ist", betonte "Effe", der dem BVB gegen den "leichten Favoriten" aus Paris "auf jeden Fall eine Chance" zurechnet. Mehr noch: "Ich würde so weit gehen, dass ich sage: Ich würde nicht auf Paris wetten."

FC Bayern gegen Chelsea im Vorteil: "Ich bin mir sicher, dass sie weiterkommen"

Auch seinen ehemaligen Klub, den FC Bayern, sieht Effenberg sicher im Viertelfinale der Champions League. An einem Triumph der Münchner gegen den FC Chelsea hat der gebürtige Hamburger keine Zweifel.

"Ich bin mir sicher, dass sie weiterkommen", so Effenberg, der allerdings nicht an den ganz großen Wurf glaubt: "Im Kampf um den Titel sehe ich insgesamt weiterhin Juventus Turin, den FC Liverpool, Barcelona oder Real Madrid vorn."

Dennoch ist der 51-Jährige von der sportlichen Entwicklung der Bayern unter Hansi Flick angetan. An der Säbener Straße sei man offensichtlich "sehr glücklich" mit dem Coach, dessen Zukunft freilich noch ungeklärt ist.

Eine mögliche Rückholaktion von Pep Guardiola, die in den vergangenen Wochen in den Medien- und Fankreisen diskutiert wurde, lehnt Effenberg ab. "Bayern braucht Guardiola aktuell nicht", urteilte der einstige Weltklassespieler.

Effenberg sicher: RB Leipzig kann Tottenham "knacken"

Dem dritten deutschen Vertreter RB Leipzig traut Effenberg unterdessen im Achtelfinal-Duell mit Vorjahresfinalist Tottenham Hotspur eine Überraschung zu.

Zwar sei es "alles andere als einfach", gegen die Spurs und Trainer José Mourinho zu bestehen, nichtsdestotrotz sei Tottenham "zu knacken" und "keine Übermannschaft".

Effenbergs Fazit: "Mitentscheidend ist natürlich, ob Timo Werner wieder trifft. In der Bundesliga hat er seit vier Spielen nicht getroffen. Für seine Verhältnisse ist das eine Ewigkeit. Sorgen machen brauchen wir uns aber ganz sicher nicht."