23.02.2020 21:07 Uhr

Doll zum Derbyfiasko des HSV: "War mir einfach zu wenig"

Thomas Doll drückt dem HSV weiterhin die Daumen
Thomas Doll drückt dem HSV weiterhin die Daumen

Thomas Doll litt als ehemaliger Spieler und Cheftrainer des Hamburger SV am Samstag besonders mit, als die Rothosen zum zweiten Mal in der laufenden Saison das Stadtderby gegen den FC St. Pauli verloren.

Beim bitteren 0:2 des HSV vor heimischem Publikum gegen den kleinen Nachbarn vom Millerntor fehlte es dem 53-Jährigen vor allem an der bedingungslosen Leidenschaft und dem Einsatzwillen, den es in einem hitzigen Stadtduell benötigt.

"Ich habe nach dem tollen Start im Verlauf des Spiels die absolute Power vermisst. Für mich müssen in so einer Partie die Fetzen fliegen. Das war mir einfach zu wenig", erklärte Doll im Gespräch mit der "Bild".

Der HSV habe sich zu leicht "den Schneid abkaufen" lassen und enttäuschte nach Aussage des Ex-Coaches auch in Sachen Zweikampfführung und Gegenwehr. 

Der ehemalige Nationalspieler äußerte die Befürchtung, dass die Schmerzen der Derbypleite gegen St. Pauli noch einige Tage anhalten könnten - im Klub und bei der Anhängerschaft des einstigen Bundesliga-Dinos: "Die Enttäuschung ist nicht nur bei mir riesig. So eine zweite Derby-Pleite in einer Saison wurmt alle Rothosen auch noch länger. Ich habe am Samstag viele traurige Gesichter im Stadion gesehen."

Im Kampf um die Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus müsse sich der Hamburger SV jetzt schnell wieder auf seine Stärken besinnen und am kommenden Samstag beim FC Erzgebirge Aue (ab 13:00 Uhr) die nötige Sicherheit schnell wiederfinden. "Der Kampf um den Bundesliga-Aufstieg ist jetzt voll entbrannt. Jeder weitere Aussetzer könnte das Ende aller Hoffnungen sein", stellte Doll fest.

Auf gar keinen Fall wünscht sich der ehemalige Linienchef des HSV, der an der Elbe von 2004 bis 2007 hauptverantwortlich coachte, eine mögliche Relegation gegen den großen Rivalen SV Werder Bremen um die Rückkehr in die Elite-Klasse: "Oh Gott. Eine Relegation gegen Werder will doch keiner erleben. Allein das müsste Motivation genug für alle sein", betonte Doll im Gespräch mit der Zeitung.

myr