03.03.2020 10:11 Uhr

Enthüllt: Barca gibt Fehler im Umgang mit Dembélé zu

Ousmane Dembélé ist erneut schwer verletzt
Ousmane Dembélé ist erneut schwer verletzt

Seit seinem Abschied vom BVB im Sommer 2017 ereilt Weltmeister Ousmane Dembélé eine Horror-Nachricht nach der anderen. Nach seinem jüngsten Verletzungs-Schock wird der Franzose dem FC Barcelona schon wieder für viele Monate fehlen. Nun haben die Katalanen offenbar erstmals Fehler im Umgang mit dem Flügelstürmer zugegeben.

Vor rund vier Wochen ereilte Ousmane Dembélé die vorerst letzte in einer schier endlos langen Reihe von Hiobsbotschaften. Im Training zog sich der Franzose einen Sehnenriss am Schenkelbeuger des rechten Oberschenkels zu. Geschätzte Ausfallzeit: mindestens sechs Monate. 

Am Ende seiner jüngsten Leidenszeit wird Dembélé den Katalanen seit seiner Ankunft damit in 80 (!) Pflichtspielen gefehlt haben. Zum Vergleich: 74 Mal lief der Weltmeister bisher für den spanischen Meister auf. Gemessen an der Ablöse, die weit jenseits der 100 Millionen Euro lag, ist die Zeit des Franzosen in Barcelona eine einzige Enttäuschung. 

Warum sich Dembélé immer wieder schwer verletzt und über Monate ausfällt, ist und bleibt ein Rätsel. Viele geben dem Spieler die Schuld. Dembélé lebe, trainiere und ernähre sich nicht wie ein Profi, heißt es immer wieder. Andere sind dagegen davon überzeugt, dass der Körper des Franzosen schlicht nicht für die Belastungen des Profi-Fußballs gemacht ist. Nur wenige sahen in dem FC Barcelona bisher einen der Schuldigen. Doch das hat sich nun geändert.

Nur 20 Prozent Sprints im Training?

Wie "L'Équipe" am Montag berichtete, haben die Katalanen selbst zugegeben, dass auch sie für die nicht enden wollende Verletzungsmisere Dembélés mitverantwortlich sind. Analysen, die in der Aspetar-Klinik in Doha durchgeführt wurden, haben ergeben, dass Dembélés Körper in den Trainingseinheiten unter der Woche nicht ausreichend auf die hohen Belastungen vorbereitet wurde, die im Spiel gefordert sind.

Während der Franzose in den Spielen mehr als 90 Prozent seiner Läufe im Sprint-Tempo absolviert, waren es im Training nur 20 Prozent. "Seine Muskeln werden im Training nicht an die hohen Belastungen erinnert, die im Spiel gefordert sind", wird Physio Sébastien Lopez zitiert.

Der FC Barcelona habe bereits zugegeben, dass die Trainingseinheiten "zu leicht" seien, berichtet "L'Équipe". Das Problem ist offenbar schon länger bekannt. Neuzugang Frenkie De Jong soll sich aus diesem Grund bei seinem Wechsel im Sommer direkt um einen eigenen Personal Trainer gekümmert haben.

Die Vorwürfe, Ousmane Dembélé würde sich zu schlecht ernähren, entkräftete der persönliche Koch des Franzosen. "Es gibt kein vorbereitetes Essen mehr, keine Limonade. Nur noch gesundes und frisches Essen. Ousmane kann gut Fußball spielen und er hat immer geglaubt, das reicht. Aber er ist erwachsen geworden und versteht es nun", sagte Dembélé-Koch Anthony Audebaud gegenüber "L'Équipe". 

csc