04.03.2020 08:34 Uhr

So reagierten die Hertha-Spieler auf Klinsmanns Tagebuch

Bei Hertha BSC ist das Kapitel Jürgen Klinsmann noch nicht geschlossen
Bei Hertha BSC ist das Kapitel Jürgen Klinsmann noch nicht geschlossen

Das überraschende Aus von Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC hat in der Hauptstadt und darüber hinaus hohe Wellen geschlagen. Vor allem das später veröffentlichte "Tagebuch" des ehemaligen Nationaltrainers bescherte den Berlinern Schlagzeilen, die nicht geplant waren. Auch bei den Spielern lösten die Notizen ihres Ex-Trainers einiges aus.

Wie die "Sport Bild", berichtet war das zuvor in der Zeitung enthüllte Tagebuch Klinsmanns nicht nur in der Presse, sondern auch in der Hertha-Kabine das Thema Nummer eins. Die Berliner Profis sollen die Bewertungen des 55-Jährigen als "unehrlich" und "hinterlistig" empfunden haben. 

Besonders enttäuschend: Nach seinem Aus schrieb Klinsmann die Spieler noch persönlich via WhatsApp und SMS an, bedankte sich für die "tolle Zusammenarbeit".

Auf die Notizen des Ex-Trainers angesprochen, erklärte Salomon Kalou gegenüber "Sport Bild": "Klinsmann muss es sehr langweilig sein, wenn er in der herrlichen Sonne Kaliforniens über den alten Kalou schreiben muss." Klinsmann hatte den Stürmer zuvor als "zu alt, satt und ohne Mehrwert" in seinen Unterlagen gebrandmarkt.

Klinsmann muss juristische Folgen fürchten

Noch offen ist, ob die getätigten Aussagen Klinsmann ein juristisches Nachspiel haben werden. Einzelne Personen, so berichtet die "Sport Bild", behalten sich derzeit eine Klage vor. Dazu gehört Klubarzt Ulrich Schleicher, dem Klinsmann "absichtliche Krankschreibungen" vorwarf.

Und auch Marketing-Chef Paul Keuter könnte sich gegen die schweren Vorwürfe noch juristisch wehren. Ihm wurde von Klinsmann vorgeworfen, bei der Einstellung von "Performance-Manager" Arne Friedrich gegen die wirtschaftliche Regeltreue verstoßen zu haben. Laut "Sport Bild" gibt es hier allerdings ein entscheidendes Problem: Hertha hat offiziell nie einen Vertrag mit Friedrich geschlossen, kann demnach auch gar nicht gegen die Regeln verstoßen haben. 

Eine Klage gegen Klinsmann wegen vereinsschädigenden Verhaltens wird es derweil nicht geben, weil Trainer und Klub nie einen schriftlichen Vertrag abschlossen. 

csc