10.03.2020 15:59 Uhr

DFB-Frauen ohne Corona-Sorgen gegen Italien

Dzsenifer Marozsan macht sich keine Sorgen wegen des Coronavirus
Dzsenifer Marozsan macht sich keine Sorgen wegen des Coronavirus

Im Süden Portugals ist das Coronavirus nur Randthema: Die DFB-Frauen haben beim Algarve Cup im Finale gegen Italien den Turniersieg im Visier.

Es geht zwar gegen Italien, doch das Coronavirus bereitet den deutschen Fußballerinnen vor dem Algarve-Cup-Finale keine Kopfschmerzen. "Ich sehe das mit den Italienerinnen jetzt entspannter als noch in der letzten Woche. Die Mannschaft ist ja seit über einer Woche separiert und nicht mehr im Risikogebiet", sagte Teamarzt Bernd Lasarzewski vor der Begegnung am Mittwoch (19:45 Uhr) in Parchal.

Verdachtsfälle in den teilnehmenden Teams wurden nach Angaben des Mediziners keine gemeldet. Zudem waren italienische Spielerinnen, die in der arg gebeutelten Heimat mit Infizierten in Kontakt gestanden haben könnten, gar nicht erst mit nach Portugal gereist.

Und angesichts von bislang überhaupt nur einem bestätigten Corona-Fall in der Algarve-Region herrscht im deutschen Lager alles andere als Alarmstimmung. Wenngleich die Spielweise des Finalgegners und WM-Viertelfinalisten nicht unbedingt heißgeliebt ist.

"Ich erwarte ein ekliges Spiel. Wir sagen immer: Die kratzen, beißen, spucken", sagte Dzsenifer Marozsan. Dennoch liegt der Fokus auf dem möglichen vierten Triumph beim Einladungsturnier an Portugals Südküste nach 2006, 2012 und 2014.

"Es ist ein würdiges Finale", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: "Dieser Gegner gibt uns nochmal die Möglichkeit, auf hohem Niveau gefordert zu werden." Und nach den Siegen gegen Schweden (1:0) und mit der B-Startelf gegen Norwegen (4:0) soll das deutsche Turnier-Motto "Festigen, Testen, Gewinnen" zu Ende gebracht werden, so Alexandra Popp.

Junge Wilde mischen das Team auf

Die Kapitänin ist schwer angetan von den jungen Wilden im Team, die einerseits "Leichtigkeit auf den Platz bringen", andererseits auch "die Konkurrenz im Kader verschärfen". Genau diese Mischung kann der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister nach der verpassten Olympia-Qualifikation auf dem Weg zur EM im nächsten Jahr in England gut gebrauchen.

Die Youngster sind nach Ansicht von Popp auch charakterlich schwer in Ordnung, strenge Ansagen von der Spielführerin braucht es nicht. "Ich habe damals mehr Lack gekriegt als unsere jungen Spielerinnen heute. Aber das könnte auch an mir liegen", sagte die 28-Jährige vom VfL Wolfsburg lachend.

Besonders unter ihre Fittiche genommen hat sie die neue Abwehrchefin Lena Oberdorf, mit 18 Jahren das Küken im Team und Popps Zimmerpartnerin. "Sie ist jetzt schon eine sehr wichtige Spielerin für uns", betonte Popp, die wie Oberdorf aus Gevelsberg im Ennepe-Ruhr-Kreis stammt, "aber man muss aufpassen, ihr noch nicht zu viel Druck zu geben."

Zumal "Obi" am Montag mit einer Mathematik-Klausur im Team-Hotel schon die zweite Vorabi-Prüfung im Laufe des Turniers schreiben musste.