16.03.2020 11:34 Uhr

U23-Coach Tullberg verrät: So landete ich beim BVB

Mike Tullbergs Vorbild ist Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp
Mike Tullbergs Vorbild ist Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp

Im Sommer stellte Borussia Dortmund den recht unbekannten Dänen Mike Tullberg als neuen Trainer der U23 vor. Der 34-Jährige verriet nun, wie er beim BVB gelandet ist.

"Ich stand mit dem BVB schon seit einem Jahr in Kontakt, von daher war das nicht mehr die größte aller Überraschungen", sagte Tullberg in einem Interview mit "Spox" und erklärte: "Mein damaliger Berater hatte in Dortmund einen Termin bei Chefscout Sven Mislintat. Ich bin mitgekommen und kam dann mit Ingo Preuß, dem sportlichen Leiter der U23, ins Gespräch. Er meinte, es sei möglich, dass sie bald einen neuen Trainer suchen und mich dabei im Auge behalten würden."

In der Regionalliga West liegt der BVB derzeit als zweitbeste Bundesligavertretung auf dem siebten Platz. Nur das Reserveteam des 1. FC Köln (Rang fünf) steht vor dem Revierklub.

"Wir haben sehr viel Qualität in unseren Reihen, aber bei uns war der älteste Spieler in den meisten Partien 24 Jahre alt. Das Durchschnittsalter unserer Feldspieler lag häufig bei 20,5 Jahren", stellte Tullberg klar: "Damit die gesamte Saison über mitzuhalten, ist für eine U23-Mannschaft extrem schwer."

Schwankungen seien daher ganz normal. Dennoch will der BVB eine gute Rolle spielen und die beste Zweitvertretung der Liga sein.

Kaum Kontakt zu Lucien Favre

"Bei einem Verein der Größe von Borussia Dortmund können wir nicht 13. werden und sagen, dafür haben wir aber den einen oder anderen Spieler gut ausgebildet. Unser Anspruch ist die Ausbildung der Spieler, doch dazu gehört auch, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen", so der 34-jährige Trainer.

Dennoch sei es die wichtigste Aufgabe, auf die erste Mannschaft Rücksicht zu nehmen und sie zu unterstützen. "Wir können Spieler von oben zu Spielzeit verhelfen und müssen zudem sicherstellen, dass sich unsere Spieler so entwickeln, damit sie mit der Qualität des Profitrainings klarkommen und idealerweise auch eine Option für die Profis werden", führte Tullberg weiter aus.

Zu Lucien Favre hat Tullberg dabei aber nur wenig Kontakt. "Lucien hat als Cheftrainer der Profis genug zu tun. Der Austausch mit den Profis läuft daher vor allem über Otto Addo, der für den Übergang der Top-Talente zur ersten Mannschaft zuständig ist, und Favres Co-Trainer Edin Terzic. Mit Otto habe ich täglich Kontakt und mit Edin sehr häufig", so der U23-Trainer, der sich Jürgen Klopp zum Vorbild genommen hat.

Tullberg kann "sicherlich manchmal laut werden"

"Wenn ich als Dortmunder Coach Jürgen Klopp sage, hört es sich blöd an, oder?", antwortete Tullberg lachend auf die Frage, wer ihm als Vorbild dient. "Als kleines Kind war ich Liverpool-Fan, deshalb nenne ich ihn. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber die Art und Weise, wie seine Mannschaften Fußball spielen und wie er mit seinen Spielern umgeht, das gefällt mir", schwärmte der Däne.

Tullberg verlange ähnlich wie Klopp immer 100 Prozent von seinen Spielern und könne "sicherlich manchmal laut werden. Mir ist aber wichtig, dass die Spieler merken, ich respektiere sie und sehe in ihnen nicht nur den Fußballer - genauso wie ich von ihnen mir gegenüber Respekt erwarte", stellte Tullberg klar.