30.03.2020 09:38 Uhr

Stuttgart-Boss bezeichnet Lage beim VfB als "bedrohlich"

Präsident beim VfB Stuttgart: Claus Vogt
Präsident beim VfB Stuttgart: Claus Vogt

Seit 100 Tagen ist Claus Vogt Präsident beim VfB Stuttgart. Seine ersten Monate im Amt waren ebenso aufregend wie unruhig. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Im "kicker"-Interview äußerte sich der 50-Jährige nun zur aktuellen Situation beim schwäbischen Traditionsklub. Auch im Ländle zeigt die Coronakrise Wirkung.

"Wie für viele andere Vereine ist die Lage auch für den VfB Stuttgart bedrohlich", gestand Vogt und ging weiter ins Detail: "Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wird es [...] Kurzarbeit geben. Darüber hinaus wird die Mannschaft einen finanziellen Beitrag leisten, der auch notwendig ist. Wie auch die sportliche Leitung, die sportliche Führung, der Vorstand und die Geschäftsleitung."

Dass viele Teams der deutschen Profiligen aktuell große Existenzängste plagen, kommt für den VfB-Boss nicht überraschend.

"Der Wettbewerb ist sehr hart, und viele haben kalkuliert, dass es immer so weitergeht, immer weiter nach oben. Ein Trugschluss, wie sich zeigt", betonte Vogt.

Der Unternehmer weiter: "Es läuft sehr viel Geld durch das System, ohne dass für schlechte Zeiten Rücklagen geschaffen werden. Beispielsweise mit einer Art Solidarfonds. Man sollte nie vergessen: Die Vereine brauchen einander. Niemand kann daran interessiert sein, dass Klubs wegbrechen. Das könnte eine der Lehren sein."

Aufstieg am grünen Tisch? Vogt will es "sportlich schaffen"

Von einem Saisonabbruch geht Vogt derweil (noch) nicht aus. "Ich bin immer optimistisch und habe ein gutes Gefühl, dass sie fortgesetzt und dann auch zu Ende gespielt wird. Die Rahmenbedingungen sind durch die Verschiebung der Europameisterschaft gegeben", sagte der 50-Jährige im "kicker".

Für ihn sei nur "ein sportliches Ende ein faires Ende", daher wolle er mit dem VfB "den Aufstieg sportlich schaffen" und danach "eine schöne, spannende und dennoch ruhige Saison in der Bundesliga" verbringen - idealerweise "ohne Abstiegskampf", so Vogt.