05.04.2020 14:26 Uhr

Mega-Deals weniger vertretbar? Hainer hofft auf Vernunft

Herbert Hainer ist Präsident des FC Bayern München
Herbert Hainer ist Präsident des FC Bayern München

Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, hat sich in einem Interview auf der Vereinshomepage des Klubs zu den besonderen Herausforderungen während der Coronakrise geäußert und eine Einschätzung zu den Auswirkungen auf den Transfermarkt abgegeben.

Seriöse Vorhersagen seien zwar schwer zu treffen, es liege aber "ja auf der Hand, dass es zu Veränderungen kommen wird", so Hainer im Gespräch mit "fcbayern.com".  

"Es ist doch logisch: Wenn die Einnahmen sinken, ist insgesamt weniger Geld im Kreislauf. Und unerhörte Millionensummen sind angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise auf den Alltag der Menschen noch weniger vertretbar, als sie es ohnehin schon waren. Meine Hoffnung ist, dass auch hier mehr Vernunft einkehrt", erläutert Hainer. "Unserer sportlichen Führung um Hasan Salihamidzic muss ich ein Kompliment machen. Sie geht sehr überlegt mit der Corona-Situation um."

Insgesamt belaste die Lage das Fußballgeschäft. Einzelne Vereine müssten um ihre Existenz bangen und "auch der FC Bayern steht vor einer großen finanziellen Herausforderung, das ist kein Geheimnis", gab der 65-Jährige zu. Allerdings sei der deutsche Rekordmeister "hervorragend aufgestellt" und arbeite dafür, die Situation "ohne großen Schaden" zu meistern. Dennoch sei klar, "es gibt aktuell größere Probleme und Sorgen als die des Fußballs".

FC Bayern will ein Vorbild sein

Ohnehin sieht sich der privilegierte Topklub in der Pflicht. "Wir als FC Bayern möchten versuchen, ein Vorbild in unserem täglichen Handeln zu sein. Das ist ein wichtiger Beitrag, den wir als Verein leisten können", so Hainer, der vor allem die Spenden und gemeinnützigen Aktionen der Akteure hervorhob. Die Krise lasse sich nur "Schritt für Schritt" bewältigen.

Hainer kann der Situation aber auch positive Aspekte abringen: "Ich habe das Gefühl, die Menschen passen wieder ein bisschen besser aufeinander auf - unter unseren Fans auf jeden Fall spüren wir da einen großen Zusammenhalt, und so sollte es in einem Verein auch sein, dass er gerade in schlechten Zeiten verbindend wirkt. Es ist gerade nicht leicht, für uns alle – aber ich freue mich schon jetzt darauf, wenn der Ball wieder rollt", schließt der Bayern-Boss.