08.04.2020 12:46 Uhr

Hitzfeld: Die Liga braucht weder Sommer- noch Winterpause

Froh, dass er in der Coronavirus-Krise nicht mehr Trainer ist: Ottmar Hitzfeld
Froh, dass er in der Coronavirus-Krise nicht mehr Trainer ist: Ottmar Hitzfeld

Ottmar Hitzfeld, der frühere Erfolgscoach des BVB und des FC Bayern München, würde in der aktuellen Situation nicht gerne als Trainer arbeiten.

"Mit Blick auf den Fußball und meinen früheren Beruf: Ich bin froh, dass ich nicht mehr Trainer bin", sagte der 71-Jährige gegenüber dem "kicker".

"Man hat als Trainer keinerlei Erfahrung im Umgang mit dieser völlig neuen Situation. Es ist leicht zu sagen, im Mai oder Juni geht es wieder los; als Trainer steht man aber völlig im Ungewissen." Wegen der Coronavirus-Pandemie ist der Spielbetrieb in Europas Topligen unterbrochen.

Es sei kein gezielter Aufbau, keine Trainingssteuerung möglich, sagte der ehemalige Dortmund- und Bayern-Trainer. "Aber - und das ist zumindest gerecht - es herrschen für alle Beteiligten die gleichen Bedingungen. Und da zeigen die Vereine eine gewisse Solidarität, das Konkurrenzdenken dominiert nicht. Diese Haltung ist sehr positiv."

Hitzfeld: Man hätte jetzt so viel Zeit, Fußball zu schauen

Als eine Lösung, um den Spielbetrieb fortzusetzen, sieht Hitzfeld derweil Geisterspiele. "Allerdings einzig unter der Voraussetzung, dass die Behörden und die Medizin dafür die Erlaubnis erteilen", so der 71-Jährige.

"Der Fußball hat doch auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Man freut sich immer auf den Samstagnachmittag, 15:30 Uhr, Bundesliga. Und jetzt hätte man so viel Zeit, die Spiele anzuschauen", führte Hitzfeld aus.

Die Saison müsse definitiv zu Ende gebracht werden. "Anschließend braucht es keine Sommerpause, es kann durchgespielt werden, genauso im Winter, wie es die Engländer tun", schlug der Ex-Coach vor.

"Es geht auch ohne Winterpause, ich sehe da keine Probleme. Die jetzige Unterbrechung war lang genug.