18.05.2020 09:01 Uhr

So denkt Roy Makaay über Lewandowski, Zirkzee und Haaland

Stürmerlegende des FC Bayern: Roy Makaay
Stürmerlegende des FC Bayern: Roy Makaay

Von 2003 bis 2007 ging Roy Makaay für den FC Bayern auf Torejagd. In diesen vier Jahren machte sich der Niederländer einen Namen als eiskalter Vollstrecker, sammelte 103 Treffer in 183 Einsätzen. Bis heute fühlt sich der mittlerweile 45-Jährige dem deutschen Rekordmeister verbunden.

Im Interview mit dem "kicker" blickte Makaay nun auf seine Zeit in München zurück. Auf seine persönliche Bilanz ist der frühere Goalgetter stolz.

"Wenn man in vier Jahren über hundert Tore in Pflichtspielen schießt, ist das ziemlich okay", betonte Makaay, der nicht nur in der Bundesliga gefürchtet war.

Für seine Dienste hatte der FC Bayern einst 19,75 Millionen Euro an Deportivo La Coruna überwiesen. Vorausgegangen war ein zäher Transferpoker.

"Heutzutage wäre es wahrscheinlich ein bisschen mehr gewesen. Damals fand ich es viel, heutzutage hört es sich nach wenig an. Für die Summen können Spieler nichts", sagte der ehemalige niederländische Nationalspieler über die  Ablöse.

Lob für Trainer beim FC Bayern - Kein Wechsel zu Werder Bremen

In seiner Zeit an der Säbener Straße wurde Makaay zwei Mal Meister, jeweils unter Felix Magath. Auch mit Ottmar Hitzfeld arbeitete er zusammen.

"Ich habe mich mit beiden gut verstanden. Ihr Training war unterschiedlich, da verrate ich kein Geheimnis", gewährte der Ex-Angreifer Einblick.

2017 verließ er den FC Bayern und kehrte in seine Heimat zurück. "Wir hatten eine schlechte Saison gespielt, wurden nur Vierter. Da weiß man, dass neue Spieler kommen, Ribéry, Toni, Klose. Ich hatte noch einen Vertrag bis 2008, musste nicht gehen. Aber ich habe mir ausgemalt, dass ich nicht mehr so oft spielen werde", begründete Makaay seine Wechselabsicht.

Der 45-Jährige weiter: "Dann ergab sich die Möglichkeit, nach zehn Jahren nach Holland zurückzugehen. Die Bayern gaben das Okay und haben von Feyenoord viel weniger Ablöse akzeptiert, als sie von anderen Klubs bekommen hätten. Ich hatte ziemlich viele Angebote, auch von Werder Bremen. Ich habe Klaus Allofs persönlich abgesagt."

Die Begründung lieferte Makaay gleich mit: "Ich konnte nicht nach vier Jahren bei Bayern plötzlich zu einem damals großen Rivalen wechseln. Er fand es schade, hat es aber verstanden."

Bayern-Knipser Lewandowski "einer der weltbesten Stürmer"

Auch 13 Jahre nach seinem Abschied aus München verfolgt Makaay die Entwicklung beim deutschen Branchenprimus noch aufmerksam. Für die aktuelle sportliche Führung um Hasan Salihamidzic hat der einst als "Phantom" betitelte Holländer nur Lob übrig.

"Ich finde, dass Brazzo bis jetzt einen guten Job macht. Er weiß, wie es in der Kabine abläuft und was nötig ist, um eine erfolgreiche Mannschaft zu haben. Alphonso Davies hat er für wenig Geld geholt. Wunderschön, dass er und Olli Kahn das Werk von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge fortführen können", schwärmte Makaay.

Überhaupt ist der schnellste Champions-League-Torschütze aller Zeiten von der Qualität der Bayern begeistert - nicht zuletzt wegen Robert Lewandowski: "Er ist einer der weltbesten Stürmer, sehr komplett. Jede Saison schießt er mehr als 20 Tore, ist durch seine Arbeit und sein Auge für die Mitspieler wichtig. Er war 2014 ein unglaublich guter Einkauf. Ablösefrei! Das muss man sich mal vorstellen."

BVB-Juwel Haaland? "Unglaublich, was er bislang geleistet hat"

Im Schatten von Lewandowski konnte in den vergangenen Monaten ein Landsmann Makaays auf sich aufmerksam machen. Der erst 18 Jahre alte Joshua Zirkzee traf in seinen ersten fünf Bundesliga-Einsätzen für den FCB bereits drei Mal ins Schwarze.

Makaay kennt das Talent aus Rotterdam. "Während seines Jahres bei Feyenoord hatte ich ihn ab und zu bei mir im Stürmertraining, damals war er 16. Er ist ohne Frage ein sehr talentierter Spieler, aber auch noch sehr jung. Ich habe seine Tore gesehen, hervorragend, wunderschön. Jetzt muss er viel spielen, um besser zu werden", stellte der frühere Angreifer klar.

Ebenso begeistert äußerte sich Makaay über Erling Haaland, der in der Winterpause zum BVB gewechselt war und seither in zwölf Spielen 13 Tore erzielte.

"Vor der Saison haben wir mit Feyenoord in der Vorbereitung gegen Salzburg gespielt, da ist er direkt aufgefallen. Was soll man sagen, wenn man seine Bilanz sieht? Tore, Tore, Tore. Ich bin gespannt, wie er sich entwickeln wird. Unglaublich, was er bislang geleistet hat", urteilte die Bayern-Legende.