20.05.2020 10:01 Uhr

Lahm springt Neuer bei Diskussion um Gehälter zur Seite

Philipp Lahm kann Manuel Neuer verstehen
Philipp Lahm kann Manuel Neuer verstehen

Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf den Fußball. Auf dem Transfermarkt werden wohl erst einmal keine derart hohen Summen fließen wie zuletzt. Auch bei den Gehältern müssen Profis wohl Abstriche machen. Für Philipp Lahm, Ex-Profi des FC Bayern, ist das aber nur eine "Momentaufnahme".

"Ich bin mir sicher: Geht es der Wirtschaft wieder gut, werden auch die Ablösesummen und Gehälter wieder steigen", sagte der 36-Jährige zur "Sport Bild".

Die Einführung einer Gehaltsobergrenze in der Bundesliga hält Lahm nicht für komplett ausgeschlossen: "In den USA gibt es das ja schon ewig, ich habe das als NBA-Fan quasi schon als Kind kennengelernt. Das Modell des Salary Cap kann man sicher auch bei uns diskutieren. Wie gut die Chancen auf Umsetzung sind, kann ich derzeit nicht einschätzen."

Für Lahm hat das Gehalt nicht nur direkte Auswirkungen auf die Spieler, sondern auch auf das Gefüge innerhalb der Mannschaft, "denn die Hierarchie muss sich auch in den Gehältern ausdrücken. Jede Verlängerung ist ein Teil der Spirale, die sich nach oben dreht", so der Weltmeister von 2014.

Lahm springt Bayern-Kapitän Neuer zur Seite

Aus diesem Grund kann Lahm auch seinen Ex-Teamkollegen Manuel Neuer verstehen. Dem Vernehmen nach fordert der Keeper des FC Bayern eine satte Gehaltserhöhung.

"Manuel ist ein Weltklasse-Spieler, der sich an Gehältern aus anderen Ligen orientiert. Der freie Markt regelt die Preise - ohne genau zu wissen, welche Summen hier im Raum stehen", erklärte Lahm.

Anderseits kann der ehemalige Abwehrspieler allerdings auch verstehen, dass Neuers Forderungen in der Öffentlichkeit für Kritik sorgen: "Ich kann ich verstehen, dass das bei Menschen, die beispielsweise während der Corona-Krise um ihren Job bangen und zusehen müssen, wie sie ihre Miete bezahlen oder sogar schon ihre Arbeit verloren haben, Unverständnis hervorruft."

Dort würden "zwei völlig unterschiedliche Perspektiven" aufeinanderprallen. "Wobei der Job eines Spitzensportlers nicht mit normalen Berufen vergleichbar ist. Der Fußball ist ein Teil der Unterhaltungsbranche geworden. Hier greifen die Regeln des Unterhaltungs-Business, und der Fußball gehört absolut dazu", so Lahm.