02.06.2020 16:41 Uhr

Pack-Derby: Feldhofers Wiedersehen mit Sturm

Ferdinand Feldhofer trifft auf seinen Ex-Klub
Ferdinand Feldhofer trifft auf seinen Ex-Klub

Als Trainer des Wolfsberger AC trifft der langjährige Sturm-Verteidiger Ferdinand Feldhofer am Mittwoch erstmals als Bundesliga-Coach auf die Grazer.

Gastgeber Sturm Graz geht nach fast dreimonatiger Corona-Pause am Mittwoch (18:30 Uhr) mit etwas mehr Druck als der Wolfsberger AC ins Pack-Derby. Die Steirer treten als Fünfter mit einem Drei-Punkte-Rückstand auf den Vierten im ersten Meistergruppenspiel der Bundesliga an. Sie müssen punkten, um nicht früh den Anschluss an die Top Vier, die einen fixen Europacup-Startplatz haben, zu verlieren.

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"Wir müssen einfach versuchen, das Spiel zu gewinnen. Ein guter Auftakt ist immer wichtig", betonte Sturm-Trainer Nestor El Maestro. Sein Team peilt das 300. Heimspiel ohne Gegentor an. "Zu Null ist immer gut", weiß der 37-Jährige. In der Offensive ist noch fraglich, ob Aktivposten Otar Kiteishvili Akzente setzen kann. Über einen Einsatz des an der Ferse angeschlagenen Georgiers wollte El Maestro nach dem Abschlusstraining entscheiden. Fix nicht dabei ist Jakob Jantscher wegen einer Wadenverletzung. Wie ernst die ist, konnte der Sturm-Coach noch nicht sagen.

Wie die Grazer haben auch die Kärntner einen Start nach Maß im Visier. "Es wird für jeden ein Kaltstart. Deshalb ist es schwierig, Prognosen zu stellen, und gilt es schnellstmöglich reinzufinden. Wer die Situation von Anfang an besser annimmt, wird unter dem Strich auch erfolgreich sein", schilderte WAC-Coach Ferdinand Feldhofer seine Sicht.

WAC-Coach Feldhofer könnte "zu Fuß" ins Stadion kommen"

Auf ihn wartet eine besondere Partie, bekommt er es doch erstmals als Bundesliga-Coach mit jenem Klub zu tun, für den er mehr als zehn Jahre die Schuhe geschnürt hatte. "Die Geschichte ist bekannt, dass ich sehr lange dort war, auch einige Erfolge gefeiert habe, und auch mein Hauptwohnsitz nicht weit weg ist vom Stadion. Theoretisch könnte ich zu Fuß rübergehen. Von dem her ist es einfach nur schön und ich spüre eine extreme Freude, dass ich da jetzt mit dem WAC hinkomme", erläuterte Feldhofer. Platz für Sentimentalitäten gebe es keinen. "Ich möchte mit dem WAC Erfolge feiern, dementsprechend wollen wir in Graz gewinnen", gab der Ex-Abwehrspieler die Marschroute vor.

Damit würde man (19 Punkte) auch fix am zweitplatzierten LASK (21) und Rapid (20) dranbleiben. "Wir schauen einfach von Spiel zu Spiel", will Feldhofer den Blick nicht auf die Tabelle gerichtet wissen. Mit Spielen innerhalb von drei, vier Tagen könne schnell viel passieren. Mit einer möglichen Favoritenrolle wollte sich der 40-Jährige nicht beschäftigen. "Das sollen die Buchmacher bitte machen", so Feldhofer.

Größerer Druck lastet aufgrund der Tabellensituation auf den Grazern."Was man so hört, haben sie den teuersten Kader seit langem, dementsprechend ist ein bisschen ein Erfolgsdruck da, dass es besser wird", wusste Feldhofer. Er rechnete mit einem unangenehmen Gegner mit vielen Qualitäten. "Ich bin aber ganz zuversichtlich, dass, wenn wir unser Spiel durchziehen, als Sieger vom Platz gehen", erläuterte Feldhofer.

Der WAC fühlt sich in der Merkur-Arena wohl

Das Gefühl des Siegens in der Merkur-Arena kennen die Wolfsberger nicht nur vom 4:0 am 2. November. Drei der jüngsten vier Ligaauftritte bei Sturm endeten siegreich. Zudem kommt dem WAC entgegen, dass die eigenen Europa-League-Heimspiele im Herbst in Graz über die Bühne gegangen waren. "Das ist alles sicher gut für den Kopf", meinte Feldhofer.

Spannend wird für alle Akteure der erstmalige Auftritt vor leeren Rängen. "Keiner von uns hat Geisterspiele absolviert. Es wird anders, nach dem ersten Spieltag wissen wir mehr", sagte El Maestro. Mit Spannung wird die Premiere auch von seinem Stammgoalie Jörg Siebenhandl erwartet: "So viel Ruhe hat man selten am Platz. Man muss im Kopf soweit sein, dass man sich von der Leere nicht ablenken lässt".

Laut Feldhofer werde die intrinsische Motivation jetzt sehr wichtig sein. Im Vorfeld des Ligastarts, darunter vor allem auch im Trainingslager auf der Koralpe, wurde deshalb auch im mentalen Bereich viel gearbeitet. Der WAC trennte sich vor der Pause 2:2 von Rapid und hat nur eines der jüngsten fünf Spiele verloren. Sturm verlor vor der Pause 0:2 in Salzburg und hat in den jüngsten sechs Runden nur einmal gewonnen.

apa