07.06.2020 07:39 Uhr

Enthüllt: Darum wurde Schalkes Finanzboss Peters rasiert

Peter Peters war über 27 Jahre für den FC Schalke 04 aktiv
Peter Peters war über 27 Jahre für den FC Schalke 04 aktiv

Nicht nur sportlich läuft es nicht rund beim FC Schalke 04. Auch abseits des Feldes machte der Revierklub zuletzt Schlagzeilen, als er seine Fans Härtefallanträge ausfüllen ließ, damit diese an ihr Geld aus nicht einlösbaren Tickets kommen. Als kurz darauf Finanzvorstand Peter Peters darum bat, aus seinem Vertrag entlassen zu werden, war das Chaos perfekt. Nun wird klar: Peters ging offenbar gar nicht freiwillig, sondern wurde vom Aufsichtsrat rasiert.

Nach Informationen von "Bild" ist der Finanzboss über die oben genannte Härtefall-Affäre gestolpert. Das Schreiben an die Anhänger soll das Fass zum Überlaufen gebracht haben, das jedoch durch andere Vorkommnisse bereits bis fast an den Rand gefüllt war.

Demnach hängt Peters, der 1993 als Geschäftsführer zu den Knappen gewechselt war, ehe er den Posten als Vorstand Finanzen und Organisation übernahm, negativ an, dass in seiner Amtszeit 197 Millionen Euro Schulden angehäuft wurden, die nun in der Coronakrise die Existenz des Klubs bedrohen.

Zuletzt soll sich der 57-Jährige, der ebenfalls stellvertrender DFL-Boss und Vizepräsident des DFB ist, "immer halbherziger" für den FC Schalke engagiert, so "Bild". Dass Peters mehr in der DFB-Zentrale in Frankfurt als in Gelsenkirchen arbeitete, kam nicht gut an.

Außerdem wird Peters nicht zugetraut, dass er die Königsblauen auf dem Weg der Ausgliederung der Profi-Abteilung, die möglicherweise Ende des Jahres aus wirtschaftlichen Gründen erfolgen soll, angemessen umstrukturieren kann. Als langjähriger Verfechter des e.V. könne er kein glaubhafter Befürworter des Klub-Umbaus sein, so der Vorwurf.

Wer wird Nachfolger von Peters beim FC Schalke 04?

Nun also soll es ein anderer starker Mann an der Spitze richten. Angeblich denken die Verantwortlichen bereits über Alexander Wehrle nach. Der 45-Jährige ist seit 2013 Finanzgeschäftsführer beim 1. FC Köln.

Anders als Peters, der vor seiner Demission (seit 2012) einen unbefristeten Vertrag hatte, endete Wehrles Kontrakt beim Effzeh im Sommer 2023.

Der FC Schalke 04 selbs äußerte sich rund um die Trennung von Peters weder zu möglichen Nachfolgern noch zu Gründen für das Aus des langjährigen Funktionärs. Auch Clemens Tönnies zeichnete am Sonntag weiter das Bild, das Peters den Klub aus eigenem Antrieb heraus verlassen hat.

"Peter Peters war über eine sehr lange Zeit ein wesentlicher Teil des FC Schalke. Ich habe Verständnis dafür, dass er sich nach über 27 Jahren anderen Herausforderungen stellen will. Peter ist in den Verbänden hoch anerkannt und ich drücke ihm für die Zukunft beide Daumen!", so der Aufsichtsrats-Chef.