20.06.2020 08:50 Uhr

Flick sieht "keine Grenzen" bei Müller - Rüffel für Lewy

Hansi Flick vom FC Bayern schwärmte von Thomas Müller
Hansi Flick vom FC Bayern schwärmte von Thomas Müller

Seitdem Hansi Flick die Geschicke beim FC Bayern übernommen hat, blühen zahlreiche Spieler, die zuvor eine Leistungsdelle vorzuweisen hatten, auf. Der Trainer erklärte nun, wie er seine Spieler besser macht.

"Meine Wertschätzung genießen alle, die Qualität vorzuweisen haben. Ob Spieler, Trainerkollegen, der Staff rundherum. Physios, Ärzte, Medienabteilung, Köche. Ich als Trainer darf mir nicht anmaßen, dass ich alles besser weiß", beschrieb Flick seinen Führungsstil in einem "Sportbuzzer-Interview".

Sei Basis für Erfolg ist es, ständig von anderen Akteuren zu lernen. "Wenn ich mich mit Experten unterhalte, erweitere ich auch mein Wissen. Udo Lattek hat immer gesagt: Ich mach meine Spieler lieber einen Kopf größer. Jupp Heynckes ließ auch Spieler, die nicht die Topstars waren, Wertschätzung spüren. Das prägte mich", so Flick.

Mit seiner Lebenserfahrung wisse der 56-Jährige "wie man Spieler anzupacken hat, ab und zu mal Tacheles reden muss." Das sei sowohl bei Topstars als auch bei Talenten wichtig: "Die Spieler müssen wissen, was du von ihnen erwartest. Unangenehmes zu äußern ist ein Ding, das ich durchaus kann."

Boateng kann "auf das alte Niveau kommen"

Seit der Übernahme von Flick blühen vor allem Thomas Müller und Jérôme Boateng wieder auf. "Er hat wahnsinnig viel Spaß, überträgt das auf die Mannschaft. Thomas ist immer fit, nie verletzt, spielt immer auf gleichem Niveau. Ab einem gewissen Alter lässt der Körper nach, aber da sehe ich bei ihm noch keine Grenzen", schwärmte der Coach von seinem Schützling Müller.

Auch für Boateng fand Flick lobende Worte: "Wenn er die Wertschätzung bekommt, nicht nur von mir, auch von den Mitspielern, kann er auf das alte Niveau kommen. Die Freude kehrt zurück. Beim 1:0 in Bremen, seinem Chipball millimetergenau auf Lewandowskis Fuß - da war er hellwach, das war sehr gut."

Das klappt bei Lewandowski nicht immer

Bei Youngster Alphonso Davies sieht Flick dagegen noch Verbesserungspotenzial: "Da ist noch so viel mehr drin. Im taktischen Bereich, bei der Ballannahme. Aufgrund seines Antritts war er an vielen Toren beteiligt, kann Fehler meist wieder ausbügeln. Ich bin überzeugt, wir kriegen das hin."

Auch Routinier und Goalgetter Robert Lewandowski könne noch einige Dinge verbessern. Der Pole solle öfter aus einer "40-prozentigen Torchance mit einem klugen Abspiel eine 100-prozentige" machen. "Das klappt nicht immer, jedoch immer öfter."