23.06.2020 16:08 Uhr

WAC nimmt Favoritenrolle gegen Sturm Graz an

Sturm-Kapitän Stefan Hierländer wird beim WAC fehlen
Sturm-Kapitän Stefan Hierländer wird beim WAC fehlen

Sturm Graz ist in Wolfsberg um Schadensbegrenzung bemüht, der WAC will die Chance auf den Europacup aufrecht erhalten.

Für den Wolfsberger AC ist in der Bundesliga das Thema Europacup noch nicht erledigt, für Sturm Graz geht es hingegen eher um Schadensbegrenzung. Am Mittwoch treffen die beiden Klubs in Wolfsberg aufeinander, und nicht nur für WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer geht sein Team als Favorit in die Partie. Bei den Grazern fallen Stützen aus, darunter der verletzte Kapitän Stefan Hierländer.

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"Für morgen wird sich das nicht ausgehen", sagte Kurzzeit-Cheftrainer Nikon El Maestro in Bezug auf den Mittelfeldspieler. Hierländer erlitt am Sonntag bei der 0:2-Heimpleite gegen den LASK eine Überdehnung im Sprunggelenk, wird frühestens am Sonntag im Heimspiel gegen Rapid wieder eingreifen können. Auch die Rotsünder Bekim Balaj und Isaac Donkor stehen nicht zur Verfügung, womit mehr oder weniger große Umbauarbeiten in der Elf anstehen.

"Wir sind halt eine Mannschaft, die hart spielt, die aggressiv ist. Natürlich, die Gelb-Roten dürfen uns nicht passieren, das müssen wir in den Griff kriegen", sagte Nikon El Maestro, für den es das vorerst letzte Spiel an vorderster Front wird. Nach der jüngsten Entscheidung der Bundesliga-Gerichtsbarkeit, die Sperre gegen seinen älteren Bruder Nestor nicht zu erweitern, darf dieser am Sonntag wieder selbst die Kommandos auf dem Platz geben. Der jüngere El Maestro zeigte sich über diesen Umstand erfreut. Er sei vor allem "froh, dass ich nicht mehr die Pressekonferenzen machen muss", schmunzelte der 27-Jährige.

Seine Bilanz als Chef für drei Spiele fällt zwar mager aus, aber immerhin: Beim 2:1 in Hartberg holte Sturm unter Nikon El Maestro den einzigen Sieg seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Gegen den LASK setzte es zuletzt allerdings zwei klare Niederlagen. Niederschmetternd ist die Tatsache, dass die Grazer in der Meistergruppe bisher ohne einzigen Heimpunkt sind. "Natürlich hätten wir gerne Cristiano (Ronaldo; Anm.) und Messi hier, aber das ist unwahrscheinlich", meinte er auf die Frage, ob Sturm die richtigen Spieler habe.

WAC nimmt Favoritenrolle gegen Sturm Graz an

Für WAC-Trainer Feldhofer ist seine Mannschaft "zumindest auf dem Papier der Favorit". Diese Rolle nehme man "auch gerne an, denn wenn der WAC gegen Sturm Favorit ist, heißt das, dass wir eine Menge richtig gemacht haben". Der WAC belegt in der Tabelle aktuell den vierten Platz, die Differenz zu Sturm auf Platz sechs beträgt sechs Punkte. "Aber in der Meistergruppe ist jedes Spiel hart umkämpft, dementsprechend sind Tagesform und Frische entscheidend", fügte der Ex-Verteidiger hinzu, der in Summe als Nachwuchs- und Profispieler ein Jahrzehnt Teil der Sturm-Familie war.

Seine "Wölfe" bewiesen zuletzt auch gegen Titelverteidiger Salzburg keine Beißhemmung, holten zweimal ein Remis. Darunter war am Sonntag ein 2:2 in Wals-Siezenheim. "Wir fighten, hauen alles rein, was wir haben, haben ein gutes Klima im Verein und in der Mannschaft und sehr gute Spieler", erklärte Feldhofer. Der letzte Sieg liegt allerdings schon eine Zeit zurück: Am 3. Juni gab es zum Bundesliga-Neustart einen 2:1-Auswärtserfolg. Der Gegner damals hieß Sturm Graz.

apa