27.06.2020 10:49 Uhr

Diskussionen um Favre laut Kehl "teils sehr unfair"

Müssen mindestens noch ein Jahr auf einen weiteren BVB-Titel warten: Lucien Favre (l.) und Sebastian Kehl
Müssen mindestens noch ein Jahr auf einen weiteren BVB-Titel warten: Lucien Favre (l.) und Sebastian Kehl

Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung bei Borussia Dortmund, hat zum Saisonende die Arbeit von Trainer Lucien Favre gewürdigt.

"Lucien ist so, wie er ist, authentisch. Er ist in seiner Arbeitsweise äußerst akribisch. Die öffentlichen Diskussionen um ihn herum waren teils sehr unfair", sagte der Ex-Profi des Fußball-Bundesligisten dem Onlineportal "Sportbuzzer".

Ihm habe vor allem während der Spiele ohne Zuschauer wegen der Corona-Pandemie gefallen, "wie unser Trainer die Situation angenommen hat, wie laut und engagiert er von außen coacht", sagte der 40-Jährige und bilanzierte: "Lucien Favres Handschrift ist erkennbar."

Für den langjährigen BVB-Kapitän steht fest, dass der Schweizer Cheftrainer dem erneuten Vize-Meister aus Dortmund klar weitergeholfen hat: "Nicht nur in diesem Punkt hat er sich in den zwei Jahren in Dortmund aus einem eigenen Antrieb heraus immer entwickeln wollen. Er hat das, was er von sich selbst verlangt, auf die Spieler übertragen. Auch deswegen stehen wir dort, wo wir jetzt stehen und haben in zwei Jahren 145 Punkte geholt."

Dass es trotzdem nicht für den ersten Meistertitel seit acht Jahren gereicht hat für die Schwarz-Gelben, nahm Kehl derweil sportlich zur Kenntnis, betonte vor allem aber die Dortmunder Stärken in den letzten Monaten: "Wir akzeptieren, dass mit den Bayern auch in dieser Saison eine Mannschaft in der Liga spielt, die beide Partien gegen uns gewonnen und gerade in der Rückrunde so gut wie keine Fehler gemacht hat. Wenn sie so stabil sind, ist es schwer, an ihnen vorbeizukommen. Dennoch haben wir in der Rückrunde konstant gespielt, einen neuen BVB-Torrekord aufgestellt. Wir müssen uns für unsere Leistungen in dieser Saison absolut nicht schämen."