02.07.2020 06:14 Uhr

Weitere Neuzugänge im Anflug? Favre lässt aufhorchen

Darf sich Lucien Favre beim BVB über weitere Neuzugänge freuen?
Darf sich Lucien Favre beim BVB über weitere Neuzugänge freuen?

68 Bundesliga-Spiele und im Schnitt 2,13 Punkte bedeuten das beste Abschneiden aller Trainer, die ihr Glück jemals mit Borussia Dortmund im deutschen Oberhaus versucht haben. Dennoch sieht sich Lucien Favre vor seiner dritten Spielzeit als Coach des BVB immer wieder mit kritischen Stimmen konfrontiert. Nun sprach der Schweizer unter anderem über die Personalplanung und die Enttäuschungen im Saison-Endspurt.

Mit der Spielzeit 2019/20, dem Erreichen von Platz zwei und der "Art und Weise", wie dieses gelang, sei er "insgesamt zufrieden", erklärte Favre im Gespräch mit der "Bild", schränkte jedoch ein: Die Pleite im DFB-Pokal gegen Werder Bremen habe ihn "extrem genervt" und die beiden Heimniederlagen gegen Mainz und Hoffenheim "sehr geärgert".

Mit einem 0:2 gegen den 1. FSV Mainz beraubte sich der BVB am 32. Spieltag endgültig jeder Restchance auf die Meisterschaft, das 0:4 zum Saisonabschluss gegen die TSG Hoffenheim stellte letztlich den Gipfel des Lustlos-Fußballs dar und heizte erneut eine Mentalitätsdebatte am Borsigplatz an.

Favre gibt zu, dass es nach der "unglücklichen Niederlage" gegen den FC Bayern am 28. Spieltag zu einem Spannungsabfall gekommen sei. "Das darf nicht sein, ist aber nach solch einer Enttäuschung auch menschlich", so Favre. Gegen Hoffenheim gebe es wiederum "nichts schönzureden". Da "haben wir einen rabenschwarzen Tag erwischt", gesteht der 62-Jährige.

Von einer Mentalitätsdebatte, die unter anderem Keeper Roman Bürki aufgeworfen hatte, will Favre allerdings nichts wissen. "Wie man Mentalität definiert, ist jedem selbst überlassen", erstickt der Eidgenosse die Diskussion im Ansatz. Ziel sei es hingegen, das Team "in allen Bereichen in der neuen Saison zu verbessern. Daran werden wir vom ersten Tag der Vorbereitung intensiv dran arbeiten."


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Nicht die einzige Aussage, mit der Favre einmal mehr sein Image als "Besser-Macher" befeuert. "Mein Ziel und mein Hauptaugenmerk liegt darauf, wie ich das nächste Spiel gewinne, wie ich die Spieler besser mache. Wir möchten jedes Spiel gewinnen. Ich bin der Letzte, der sich gegen einen Titel wehrt, aber wie gesagt, Ziele müssen realistisch bleiben", führt Favre mit Verweis auf die Vormachtstellung des FC Bayern aus. Auch Platz zwei zu erreichen, sei nun wirklich "kein Selbstläufer".

Abschließend gab Favre einen überraschend offenen Einblick in die anstehende Personalplanung bei dern Schwarz-Gelben. Ein Verbleib von Youngster Jadon Sancho würde ihn zwar "sehr glücklich" stimmen, liege aber leider nicht in seiner Hand, erklärte Favre. Auf die Frage nach weiteren Verstärkungen antwortete Trainer-Routinier vielsagend: "Wir hatten bei der Saisonanalyse ein sehr gutes Gespräch. Es ist alles besprochen, lassen Sie sich mal überraschen."

Mit Thomas Meunier hat der BVB bereits einen neuen Außenverteidiger zum Nulltarif geholt, der 16-jährige Engländer Jude Bellingham wird zudem seit Monaten mit einem Wechsel nach Dortmund in Verbindung gebracht.