05.07.2020 12:05 Uhr

Enthüllt: So liefen die Sané-Verhandlungen

Leroy Sané verdient beim FC Bayern angeblich 17 Millionen Euro
Leroy Sané verdient beim FC Bayern angeblich 17 Millionen Euro

Seit wenigen Tagen steht fest, dass Leroy Sané den FC Bayern in den kommenden Jahren verstärken wird. Warum Fans und Verantwortliche des deutschen Fußball-Rekordmeisters so lange Geduld haben mussten, hat FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge nun erklärt.

"Wir mussten mit Manchester City lange verhandeln, um ganz einfach eine Basis zu finden, die speziell auch in diesen Corona-Zeiten für uns machbar ist und einfach auch dem Transfermarkt entspricht - auch, was das Gehalt betrifft", erklärte Rummenigge bei "Sky" und verriet: "Beide Parteien waren glücklicherweise kooperativ mit uns."

Dementsprechend habe Hasan Salihamidzic am Donnerstag final den Transfer abschließen können. "Da kann man ihm nur ein großes Kompliment machen", lobte der Vorstandsvorsitzende der Bayern.

"Es ist sicherlich ein wichtiger Transfer für uns, weil unser Spiel taktisch gesehen natürlich von den Außenstürmern sehr geprägt ist. Speziell seit Luis van Gaal, seit Arjen Robben und Franck Ribéry eben diese Positionen ja topbesetzt haben und jetzt haben wir mit Coman und Gnabry auch zwei sehr, sehr gute Stürmer. Aber wir brauchten noch einen dritten", erklärte Rummenigge den Transfer.

So könne einer aus dem Trio auch mal eine Pause machen. Dafür brauche es aber "einfach einen Top-Ersatz und dementsprechend haben wir jetzt drei Spieler auf diesen Positionen, die für uns extrem wichtig sind."

Rummenigge: Sané ordnet sich in "faires Gehaltgefüge" ein

Bei "Sport 1" äußerte sich Rummenigge schließlich auch vage zu den finanziellen Dimensionen des Wechsels. 17 Millionen Euro soll Sané in München verdienen.

"Der FC Bayern hat noch nie zu kolportierten Summen Stellung bezogen", stellte der 64-Jährige klar, verriet dann aber doch Details: "Das entscheidende Kriterium innerhalb einer Mannschaft ist es, ein faires Gehaltsgefüge herzustellen, das der Leistung der einzelnen Spieler jeweils gerecht wird."

Das sei dem FC Bayern in der Vergangenheit immer gut gelungen. "Der FC Bayern ist in der Welt des Fußballs dafür bekannt, solide und seriös zu wirtschaften", so Rummenigge.

Mit 17 Millionen Euro ist Sané wohl nicht absoluter Topverdiener bei den Münchnern. Goalgetter Robert Lewandowski soll etwa 19,5 Millionen Euro einstreichen, Kapitän Manuel Neuer nach seiner Verlängerung bis 2023 18 Millionen Euro kassieren.

Laut Rummenigge müsse der FC Bayern gerade nach der Corona-Krise "verantwortungsvoller und rationaler" mit Transfersummen und Spielergehältern umgehen.

Dabei erinnerte sich der Vorstandsboss an früher: "Die Zahlen im Fußball waren schon zu allen Zeiten sehr hoch. Als ich in den 70er-Jahren zum FC Bayern kam, verdiente Franz Beckenbauer inklusive Werbeeinnahmen auch schon siebenstellig. Das war im Vergleich zum Umsatz, der bei zwölf Millionen D-Mark lag, außerordentlich viel. Aber Franz war zu dieser Zeit der beste Spieler der Welt und das Aushängeschild des Vereins, also war er es auch wert."

FC Bayern geht vom "Worst Case" aus

Das Geschäftsmodell des FC Bayern beschrieb Rummenigge als "eines der sichersten der Welt". "Wenn die Mannschaft sportlich performte, indem sie mindestens das Achtelfinale in der Champions League erreicht und im Pokal sehr weit kommt, dann wussten wir am 30. Juni immer, dass das Jahr finanziell okay wird", erklärte der ehemalige Angreifer.

Vor jeder Saison gehe der Rekordmeister allerdings vom "Worst Case" aus. "Wir rechnen also nur damit, dass wir die Champions League erreichen, nur die Spiele in der Gruppenphase machen, und nur in die zweite Runde des DFB-Pokals kommen. Mit mehr planen wir nicht", betonte Rummenigge.