06.07.2020 09:55 Uhr

WAC wird sich "einen hinter die Binde werfen"

Glücksgriff Shon Weissman (m.) und Kollegen beim Torjubel
Glücksgriff Shon Weissman (m.) und Kollegen beim Torjubel

Der Wolfsberger AC zieht zum zweiten Mal in Folge in die Gruppenphase der Europa League ein. Spielmacher Michael Liendl will den Erfolg gebührlich feiern.

Der 3:1-Sieg über Rapid und die gleichzeitige Schützenhilfe von Red Bull Salzburg gegen den LASK waren für den Wolfsberger AC Millionen wert. Die Wolfsberger schafften zum Abschluss der Bundesliga-Meistergruppe den Sprung auf Platz drei und lösten damit wie im Vorjahr das Ticket für die am 22. Oktober beginnende Gruppenphase der Europa League.

Mit den zu erwartenden siebenstelligen Einnahmen kann Klubpräsident Dietmar Riegler der neuen Saison relativ entspannt entgegenblicken, auch wenn die Coronavirus-Pandemie wohl auch 2020/21 für finanzielle Einbußen sorgen dürfte. "Die Europa League ist ein schönes Zubrot, das unserem Verein absolut guttut", sagte Riegler im "Sky"-Interview.

Der Kärntner kündigte Investitionen in die Infrastruktur und den Nachwuchs an, versprach aber auch, eine schlagkräftige Profimannschaft zusammenzustellen. "Wir wollen auf alle Fälle wieder ein Team haben, mit dem wir in die Meistergruppe kommen können und in Europa eine gute Figur abgeben können."

WAC-Präsident Riegler bastelt am Kader für die nächste Saison

Romano Schmid (Werder Bremen), Lukas Schmitz (Venlo) und Manfred Gollner (Hartberg) werden die Wolfsberger definitiv verlassen, bereits verpflichtet wurden Jonathan Scherzer (Admira) und Eliel Peretz (Hapoel Hadera). Peretz' israelischer Landsmann Shon Weissman, mit 30 Ligatoren souveräner Torschützenkönig, könnte dem Verein hingegen den Rücken kehren.

Der Goalgetter hat im Lavanttal noch einen Vertrag bis 2021. "Jetzt mache ich einmal Urlaub, dann werde ich mir über meine Zukunft Gedanken machen", sagte Weissman. Riegler schloss einen Abschied des 24-Jährigen nicht aus. "Wenn er gehen möchte und einen Verein findet, der unsere Bedingungen erfüllt, wird er gehen können. Er hat sicher die Möglichkeit, in großen Ligen genauso erfolgreich zu sein", meinte der Klubchef.

Riegler bastelt derzeit unter anderem an einer Weiterverpflichtung der ausgeliehenen Miloš Jojić und Dominik Baumgartner. Bereits fixiert ist, dass die Europa-League-Heimspiele nicht mehr wie im Vorjahr in Graz über die Bühne gehen. Nach Beendigung des "Wald-Projekts" steht das Wörthersee-Stadion wieder zur Verfügung. "Wir freuen uns, dass wir in Klagenfurt antreten können und ganz Kärnten hinter uns stehen wird", erklärte Riegler.

Mit dabei sein wird in diesen Partien auch Regisseur Michael Liendl, der in der abgelaufenen Saison mit 17 Assists den Liga-Bestwert aufstellte. "Wenn man zweimal hintereinander Dritter wird, kann man schon sagen, dass man eine Spitzenmannschaft in Österreich ist. Wir werden uns in den nächsten Tagen sicher einmal einen hinter die Binde werfen", kündigte Liendl an.

Rapid-Trainer Kühbauer freut sich über "Topsaison"

Rapid hatte die Feierlichkeiten bereits am Mittwoch absolviert, nachdem man sich Rang zwei gesichert hatte. Der Auftritt der Hütteldorfer gegen den WAC war vor allem in der ersten Hälfte nicht vizemeisterlich, was aber laut Trainer Dietmar Kühbauer nichts daran änderte, dass man eine "Topsaison" abgeliefert habe. Er werde nun "Urlaub machen, mich genüsslich auf den Rücken legen und ein paar Bücher lesen", so der Ex-Teamspieler.

Seinem Klub winkt im Herbst der ganz große Geldregen - und zwar dann, wenn in der Champions-League-Qualifikation drei Runden überstanden werden sollten. Es droht aber auch das Worst-Case-Szenario, dass man sich nach Niederlagen in jeweils einem Spiel in der Champions-League- und Europa-League-Qualifikation frühzeitig vom Europacup verabschiedet. In diesem Fall müssten eventuell mehrere Spieler verkauft werden, als erste Anwärter gelten Taxiarchis Fountas, Dejan Ljubičić und Yusuf Demir.

apa