07.07.2020 12:23 Uhr

Reif: Sancho-Deal hätte "Obszönes" - Warnung an den BVB

Marcel Reif hat sich zum möglichen Abschied von Jadon Sancho vom BVB geäußert
Marcel Reif hat sich zum möglichen Abschied von Jadon Sancho vom BVB geäußert

Kommentatoren-Legende Marcel Reif hat Klartext gesprochen und sich unter anderem zur Ablöseforderung des BVB für Jadon Sancho und die Chancen von Hertha BSC, zum neuen Jäger des FC Bayern München zu avancieren, geäußert.

"Es wurde ja gesagt, dass sich nach Corona alles ändern wird. Alles Quatsch, es wird sich gar nichts ändern", wettert Reif im Gespräch mit "Bild" bezüglich prognostizierter Einbrüche der zuletzt explodierenden Transfersummen.

Aus diesem Grund schließt der 70-Jährige auch einen millionenschweren Abschied von Jadon Sancho aus Dortmund nicht aus. Sollten die vom BVB geforderten 120 Millionen Euro letztlich wirklich fließen, habe das zwar "viel Obszönes", wenn ein Klub über das nötige Kleingeld verfüge, sei das aber halt so. "Dortmund hat einen Jungen entwickelt und dann schmeißt man so eine Summe in die Luft", so Reif der jedoch auch zu bedenken gibt: "Aber was will Sancho?"

Sollte der 20-Jährige unbedingt zu Manchester United in die Premier League wechseln wollen und der BVB ihn unter 120 Millionen Euro nicht ziehen lassen, droht eine Situation, wie sie die Schwarz-Gelben mit Ousmane Dembélé hatten. Ein "Fall Dembélé kann eine ganze Kabine kaputt machen", warnt Reif.

Der BVB hat zwei Optionen

Dortmund habe daher "zwei Optionen. Entweder jetzt weg für 110 Mio oder nächste Saison für weniger Geld", so der Kult-Reporter. Die aktuelle Forderung sei "vollmundig". Die "Ruhr Nachrichten" berichteten unlängst, dass der BVB United klargemacht habe, dass die Schmerzgrenze bei 120 Millionen liege, ein Corona-Rabatt ausgeschlossen sei.  

Weiterhin kommentierte Reif die neue Situation von Hertha BSC. Die Berliner dürfen sich erneut über eine satte Finanzspritze von Investor Lars Windhorst freuen und ihren Kader mit 150 Millionen Euro aufrüsten. Dass der Hauptstadtklub damit zur Gefahr für Serienmeister FC Bayern wird, schließt Reif jedoch aus. Dafür fehle ihm schlicht "die Fantasie".

"Hertha wird für Vereine wie Gladbach gefährlich, das ist richtig. Aber um die Bayern anzugreifen, muss man bauen. Da muss man wachsen. Hertha als Bayern-Jäger ist nicht realistisch. Es geht darum, den Klub auf die nächste Stufe zu stellen", konkretisiert Reif. Windhorst und Co. sollten ihre Ziele vorerst etwas runterschrauben und nicht "nach den Bayern gucken".