16.07.2020 11:19 Uhr

Hainer regt Debatte um den FC Bayern II an

Herbert Hainer sieht den FC Bayern als Mitfavoriten auf den CL-Titel
Herbert Hainer sieht den FC Bayern als Mitfavoriten auf den CL-Titel

Präsident Herbert Hainer äußerte sich zur starken Jugendarbeit beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München und den Chancen des FCB auf den Titel in der Champions League.

"Wir haben eine tolle Rückrunde gespielt, jetzt schon zwei Titel gewonnen, nur kann bei einem im K.o.-Modus durchgeführten Turnier alles passieren. Aber natürlich hat unsere Mannschaft diesen Titel im Kreuz", sagte der 66-Jährige dem Klubmagazin "51".

Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick nimmt nach knapp zweiwöchigem Urlaub am Montag die Vorbereitung auf die Königsklasse auf. Dort kommt es am 8. August zunächst zum Achtelfinal-Rückspiel in München gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0).

Im Erfolgsfall träfen die Bayern bei der Endrunde in Lissabon am 14. August auf den Sieger des Duells zwischen dem SSC Neapel und dem FC Barcelona (1:1), im Halbfinale (19.8.) wäre Manchester City mit Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola ein möglicher Gegner.

Hainer wehrte sich in dem Interview auch gegen die anhaltende Kritik an der Zusammenarbeit mit WM-Gastgeber Katar, wo die Bayern alljährlich ihr Wintertrainingslager aufschlagen.

"Die Wahrheit ist doch, dass wir genau mit unserem Anspruch auch in Katar einen Beitrag leisten, die Dinge zu verändern", sagte er: "Wir sind dort in Gesprächen mit der Regierung, gehen an die Universitäten, sprechen mit den Menschen, und vieles hat sich schon zum Positiven entwickelt, das bestätigen auch Menschenrechtsorganisationen. Nur im Dialog können wir etwas erreichen." Ausgrenzung und Isolation hätten nie eine positive Wirkung erzeugt.

Hainer regt Debatte um den FC Bayern II an

Weiterhin regte sich der Nachfolger von Uli Hoeneß eine Debatte über die Aufstiegsregelung für Zweitvertretungen in Deutschland an.

Die zweite Mannschaft der Bayern war in der abgelaufenen Saison der 3. Liga Erster geworden, darf den Regularien zufolge aber nicht aufsteigen. In Spanien zum Beispiel darf die Zweitvertretung eines Erstligisten in der Klasse direkt darunter starten.

"Ein Leistungssportler strebt nach dem Maximum – und will aufsteigen, wenn er aufsteigen kann. Ich denke, dass man sich da in Deutschland durchaus mal Gedanken machen sollte", sagte Hainer. "Es ist verständlich, dass nicht zwei Mannschaften von einem Klub in einer Liga spielen dürfen", meinte der 66-Jährige. "Aber beispielsweise in Liga eins und zwei – warum denn nicht?"

Die Entwicklung der Bayern-Amateure lobte Hainer. "Immer mehr Talente klopfen bei den Profis an, unsere Jugendarbeit wird mehr und mehr zum Quell von jungen Spielern – endlich, wo David Alaba der Letzte war, der vor über zehn Jahren den Sprung geschafft hat", sagte der Bayern-Boss. "Da muss man Hasan Salihamidzic ein Riesenkompliment machen, der unsere Nachwuchsarbeit zusammen mit Jochen Sauer, dem Leiter des FC Bayern Campus, neu ausgerichtet hat."