22.07.2020 07:41 Uhr

Sané verrät: So hat mich Bayern vom Wechsel überzeugt

Leroy Sané hat große Ziele mit dem FC Bayern
Leroy Sané hat große Ziele mit dem FC Bayern

Nach einer mehr als einjährigen Hängepartie ist Leroy Sané seit einigen Tagen offiziell Spieler des FC Bayern. Dass sich der Nationalspieler frühzeitig für die Münchner entschied, hatte vor allem mit der Hartnäckigkeit der Verantwortlichen im Millionen-Poker mit Manchester City zu tun.

Es sei ihm nicht leicht gefallen, Manchester nach der erfolgreichen Zeit Richtung München zu verlassen, gestand Leroy Sané im "Sport Bild"-Interview. "In meinem Kopf war aber nun, dass ich etwas Neues machen wollte", begründete der Flügelstürmer seine Entscheidung, ManCity den Rücken zu kehren.

FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic habe zudem exzellente Überzeugungsarbeit geleistet, schwärmte Sané: "Er stand vom ersten Moment an hinter dem Transfer. [...] Dafür bin ich dankbar. Er hat mir aufgezeigt, wie der Verein arbeitet, welche Mannschaft er im Kopf hat, wie der Weg aussieht. Ich merkte sofort: Hier kenne ich viele Jungs, hier passe ich sehr gut rein."

Letztlich habe er gespürt, wie der gesamte Verein hinter dem Transfer stand und gehofft habe, dass es klappt. Dass sich Salihamidzic in aller Öffentlichkeit sogar gegen einen Transfer von Timo Werner aussprach und stattdessen weiter für Sané warb, kam beim Neuzugang ebenfalls gut an: "Das war für mich ein weiteres Zeichen, wie sehr mich der Verein wollte."

Hoeneß-Besuch und Rummenigge-Ratschlag

Auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß machte sich hinter den Kulissen für den Transfer von Sané stark. In bester Bayern-Tradition stattete der Nationalspieler dem Münchner Patron dann auch einen Besuch am Tegernsee ab.

"Ich war in der Tat rund um meine Vertragsunterschrift bei Uli Hoeneß und habe mit ihm gesprochen. [...] Ich weiß, dass auch er hinter meinem Transfer zum FC Bayern stand", sagte Sané. 

Einen guten Ratschlag erhielt der 24-Jährige auch von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Dieser habe ihm gesagt, dass es vor allem darum gehe, glücklich zu sein und sich von außen nicht zu sehr beeinflussen zu lassen. "Ich gebe Herrn Rummenigge da völlig recht: Wenn ich nicht frei im Kopf bin, kann ich nicht meine Bestleistung zeigen. Wir Fußballer wissen dabei, dass wir einen Traum leben dürfen. Wenn dieses Gefühl in den Köpfen aller Spieler ist, nicht der Druck dominiert, können wir die größten Ziele erreichen."

Sané über Kritiker: "Wie kann man so etwas machen?"

Durchaus kritisch hat Sané derweil die Diskussion um seinen Charakter wahrgenommen. Nicht wenige behaupteten, der Nationalspieler passe mit seinem extravaganten Auftreten und seiner vermeintliche laxen Einstellung zum Rekordmeister.

"Darüber habe ich mich sehr gewundert. Aus vielen Ecken, von Leuten, die mich persönlich gar nicht kennen und nicht wissen, wie ich ticke, kamen Aussagen und Urteile über meinen Charakter. Ich frage mich, wie man so etwas machen kann?", ärgerte sich Sané über die Kritik.

Dass spekuliert werde, sei normal, ergänzte Sané: "Dennoch fand ich das in dem Maße seltsam, verwunderlich."

Bei Bayern im Fokus: "Darauf habe ich mich vorbereitet"

Neben einem neuen Arbeitgeber wird sich Sané in München auch mit einer neuen Rolle anfreunden müssen. Während er in Manchester zwar auch ein Star, dennoch nur einer von vielen war, wird er beim FC Bayern und in der Bundesliga der neue Superstar sein. 

"Das ist mir durchaus bewusst, darauf habe ich mich vorbereitet", versicherte der 24-Jährige: "Der Fokus wird oft auf mir liegen. Aber damit belaste ich mich nicht. Was machbar ist, das werde ich umsetzen."

Durch seine schwere Verletzung hatte Sané unerwartet viel Zeit, sich auf seine neue Rolle vorzubereiten. Allerdings war der Wechsel nach München zum Zeitpunkt seiner Verletzung Anfang August 2019 noch lange nicht so weit, wie damals berichtet wurde, verriet der Nationalspieler. So habe er zum Beispiel nicht an den Transfer nach München gedacht, als er sich das Knie verdrehte: "Ich habe mir in dem Moment mehr Sorgen um mein Knie als den Wechsel gemacht."

Sané über das Verhältnis zu Pep Guardiola

Obwohl das Verhältnis zwischen Sané und Guardiola nicht das beste gewesen sein soll, gibt es zwischen den beiden kein böses Blut, erklärte der Münchner Neuzugang. "Es gab nie den Punkt, an dem der eine keine Lust mehr auf den anderen hatte. Ich bin dankbar für alles, was er mir beigebracht hat. Pep Guardiola hat mir auf ein sehr hohes Niveau verholfen."

Es sei ihm auch nicht leicht gefallen, Manchester zu verlassen, gestand Sané: "Pep Guardiola und diese fantastische Mannschaft waren der Grund, warum ich nach Manchester gewechselt bin." Letztlich habe das Konzept des FC Bayern aber am besten zu seiner Vorstellung gepasst.