26.07.2020 13:46 Uhr

Bale zum Nulltarif: Warum schlägt niemand zu?

Gareth Bale erfuhr bei Real Madrid zuletzt wenig Wertschätzung
Gareth Bale erfuhr bei Real Madrid zuletzt wenig Wertschätzung

2013 überwies Real Madrid satte 101 Millionen Euro an Tottenham Hotspur, um sich die Dienste von Gareth Bale zu sichern, sieben Jahre und zahlreiche Erfolge später will man den Waliser in Madrid wohl einfach nur noch loswerden.

Angeblich sind die Königlichen sogar bereit, den 31-jährigen Flügelflitzer kostenlos ziehen zu lassen, das berichtet "Sky". Zum Selbstläufer wird der Deal aber wohl dennoch nicht. 

Die Krux an der Sache: Bale soll bei Real ein fürstliches Jahresgehalt von 17 Millionen Euro kassieren, bei einem Vertrag bis Sommer 2022 macht das 34 Millionen Euro. Eine Summe, die wohl kein Interessent dem Offensivspieler zahlen würde.

"Gareth geht es gut, er hat noch zwei Jahre Vertrag. Er lebt gerne in Madrid und wird nirgendwo hingehen", erklärte Bales Berater Jonathan Barnes unlängst gegenüber "BBC". Interesse an seinem Klienten gebe es "natürlich, aber es gibt kaum einen Verein auf der Welt, der es sich leisten kann", brachte Barnes das Problem auf den Punkt.

126 Torbeteiligungen (80 Treffer/46 Assists) in 171 Liga-Spielen für Real untermauern zwar eindrucksvoll, dass Bale durchaus über Qualität verfügt, die nun einmal nicht billig zu bekommen ist, die Formkurve des viermaligen Champions-League-Siegers zeigte zuletzt allerdings deutlich bergab. Von Verletzungen und teils offen zur Schau gestellter Lustlosigkeit geplagt, absolvierte der Nationalspieler 2019/20 lediglich 20 Einsätze und erzielte magere drei Tore.

Kroos: Bales Situation ist "ein schwieriges Thema"

Dass sich Bale mit seinem Verhalten bei Real ins Abseits befördert hat, untermauern die Worte, die Toni Kroos im Podcast "Lauschangriff" zur Beschreibung der Situation des Routiniers wählte. "Es ist alles nicht komplett nur hochgebauscht. [...] Ich glaube, dass er letzten Sommer grundsätzlich weg wollte und dass von Vereinsseite auch erst ein 'Ja' signalisiert wurde, dann wieder nicht. Ich weiß nicht, ob er da nach wie vor ein bisschen sauer ist." Grundsätzlich sei im Team zwar "alles okay", die Sache an sich sei allerdings "ein schwieriges Thema", so Kroos.

In den zurückliegenden Wochen sorgte Bale für Negativ-Schlagzeilen, als er Team-Abende ausließ oder mit geschlossenen Augen auf der Ersatzbank entspannte.

Sollte Bale allerdings bereit sein, beim Verdienst Abstriche in Kauf zu nehmen, dürften nicht wenige Teams die weitere Entwicklung ganz genau verfolgen. Einen Superstar zum Nulltarif gibt es halt nicht alle Tage.