12.08.2020 08:04 Uhr

Wagner nur noch dank Schneider und Feuer-Klausel im Amt?

David Wagner steht beim FC Schalke 04 in der Kritik
David Wagner steht beim FC Schalke 04 in der Kritik

Nach einer Horror-Saison 2019/20 hat man beim FC Schalke 04 die Reißleine gezogen. Künftig will S04 kleinere Brötchen backen, die ganz großen Ambitionen haben die Königsblauen vorerst hintern angestellt. Keine Veränderungen gab es derweil auf der Position des Cheftrainers. Der Stuhl von David Wagner wackelte aber wohl dennoch gewaltig.

Dass der 48-Jährige überhaupt noch im Amt ist, hat er "Sport Bild" zufolge lediglich der Fürsprache von Sportvorstand Jochen Schneider zu verdanken. Schneider setzte sich demnach zuletzt zweimal beim Aufsichtsrat für eine Weiterbeschäftigung Wagners ein, die Personalie soll dennoch weiter polarisieren.

"Sport Bild" enthüllt allerdings einige Vertragsdetails des S04-Coaches, die nahelegen, warum eine Trennung ohnehin nicht unbedingt zu empfehlen ist. Angeblich müssten die chronisch klammen Schalker Wagner aufgrund einer so genannten "Feuer-Klausel" bei einem Rauswurf weiterhin sein normales Gehalt zahlen.

Bei einer Laufzeit bis 2022 und 2,5 Millionen Euro Gehalt (inklusive Prämien) macht das fünf Millionen Euro. Eine Summe, die die Königsblauen derzeit wohl kaum einfach so in den Wind schießen dürften. 

Veränderungen sollen die Wende beim FC Schalke 04 bringen

Auch Wagner selbst soll vollends bewusst sein, dass seine Person in Teilen des Vereins inzwischen eher kritisch gesehen wird, der ehemalige Trainer des BVB-Nachwuchses soll daher die Flucht nach vorne angetreten sein. In Absprache mit Schneider und Kaderplaner Michael Reschke wurden Veränderungen beschlossen und auch schon eingeleitet.

Ergebnis dieses Austausches sollen unter anderem die Anstellungen von Wiebke Maria Schlusemann als Ernährungsberaterin des Klubs und Werner Leuthard als Athletiktrainer sein. Leuthard ist langjähriger Weggefährte von Felix Magath und gilt als "Schleifer". Leuthard soll die Spieler fitter und weniger anfällig für Verletzungen machen.

Auf Spielerseite wird Wagner hingegen wohl weitestgehend mit dem vorhandenen Material auskommen müssen. Dem Bericht zufolge hat der S04-Aufsichtsrat Schneider und Co. eindeutig mitgeteilt, dass man nach der Beanspruchung einer Bürgschaft des Landes NRW in Höhe von 31,5 Millionen Euro Vorsicht walten lassen müsse, da das "Signal nach außen fatal wäre".

Aus diesem Grund soll auch der angestrebte Transfer von Alexander Schwolow vom SC Freiburg zu den Knappen geplatzt sein. Für S04 war eine Ablöse in Höhe von acht Millionen Euro demnach nie realisierbar, der Keeper entschied sich letztlich für ein Engagement bei Hertha BSC.

Damit aber nicht genug: Inzwischen soll der Vorstand beschlossen haben, dass die Verpflichtung eines neuen Torwarts "keine Priorität" mehr hat. Wagner muss sich damit arrangieren.

Aussortierte plötzlich Hoffnungsträger des FC Schalke 04

Die Hoffnungen ruhen nun auf der Rückkehr der Langzeit-Verletzten sowie den teils sehr prominenten Leih-Rückkehrern, die in der vergangenen Saison noch mehr oder weniger vom Hof gejagt wurden.

"Die Trainingsqualität hat sich im Vergleich zur Rückrunde deutlich erhöht. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wichtige Spieler, die lange verletzt waren, stehen uns nun wieder zur Verfügung. Außerdem sind mit Mark Uth, Sebastian Rudy, Steven Skrzybski und Hamza Mendyl vier Jungs zurück, die viel Qualität mitbringen", bestätigt Schneider diesen Umstand der "Sport Bild". 

Was die aufgeführten Stars von Kurswechsel halten, wird sich erst noch zeigen. Der FC Schalke 04 und vor allem Wagner dürften allerdings vor einer turbulenten Saison stehen.