25.08.2020 10:18 Uhr

Uth? Mamba? Córdoba? Transfer-Klartext von Heldt

Horst Heldt regelt die Transfergeschäfte beim 1. FC Köln
Horst Heldt regelt die Transfergeschäfte beim 1. FC Köln

Mit der Leihe von Ron-Robert Zieler von Hannover 96 konnte der 1. FC Köln im Transfer-Sommer 2020 bislang erst einen externen Neuzugang vermelden. Sport-Geschäftsführer Horst Heldt hat nun offenbart, dass die Planungen so schnell auch nicht Fahrt aufnehmen werden.

"Die Rahmenbedingungen haben sich durch Corona so kolossal verändert, dass jede Langfrist-Planung aus den Fugen gehoben wurde", erläuterte Heldt im Interview mit "Bild".

Aktuell beschränke sich der Markt für das Gros der Klubs auf Leihgeschäfte, mit denen "die kurzfristigen Ziele" erreicht werden sollen. Klar sei jedoch, "dass die aktuelle Transferperiode Auswirkungen auf die nächsten zwei, drei Jahre haben wird".

Dem 1. FC Köln sei es bislang zwar "gut gelungen", den Kader der Vorsaison zu verkleinern, nun "externe Qualität dazu zu bekommen", ist laut Heldt jedoch "schwierig".

Zumal die Domstädter klare Vorstellungen von möglichen Verstärkungen haben: "Wir brauchen Qualität von außen, um den Konkurrenzkampf weiter zu erhöhen. Wir wollen Erfahrung dazu gewinnen und Spieler, die flexibel einsetzbar sind", umriss Heldt das gesuchte Profil.

Konkret sprach der 51-Jährige die Personalien Streli Mamba (SC Paderborn) und Mark Uth (FC Schalke 04) an. Mamba bleibe auch nachdem Paderborn bereits zwei Kölner Offerten abgelehnt habe ein "interessanter Spieler", der zudem zum Effzeh wechseln wolle. Ob der Deal zustande komme, bleibe aber "eine Paderborner Entscheidung".

Forderungen des FC Schalke 04 für den 1. FC Köln "derzeit nicht machbar"

Uth, der im Sommer nach einer erfolgreichen Leihe, zu Schalke zurückkehrte, habe man "auch noch nicht abgeschrieben", sagte Heldt.

Problematisch ist wohl vor allem die Ablöse, die Schalke für den 29-jährigen Angreifer verlangt. "Wir waren in Gesprächen, aber Schalkes Position ist für uns derzeit nicht machbar", gestand Heldt, der von 2010 bis 2016 als Funktionär bei den Königsblauen tätig war.

Den finanziellen Spielraum des Effzeh könnte hingegen ein prominenter Abgang erweitern: Jhon Córdoba. Der Kolumbianer soll unter anderem das Interesse von Hertha BSC und einigen Klubs aus der englischen Premier League geweckt haben, spielt jedoch auch in den sportlichen Planungen der Kölner eine wichtige Rolle.

Köln wolle Córdoba nicht abgeben und stattdessen seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertragverlängern. "ein großer Transfer" würde jedoch ohne Frage "mehr Flexibilität bei Einkäufen bringen", erläuterte Heldt. Mit Anfragen werde man sich daher "auseinandersetzen". Ein Ultimatum für einen Córdoba-Wechsel nannte Heldt nicht, stellte jedoch klar, "dass es irgendwann den Zeitpunkt gibt, ab dem kein Wechsel mehr möglich ist".

1. FC Köln hat "finanziell ein sehr enges Korsett"

Dass die derzeitige zähe Situation auf dem Markt eine direkte Folge der finanziellen Einbußen infolge der Corona-Krise ist, steht für Heldt außer Frage: "Dass wir uns bei Neuzugängen gerade schwertun, hat ja nichts damit zu tun, dass wir keinen Plan und keine Ideen haben. Es liegt daran, dass wir finanziell ein sehr enges Korsett haben."

Es sei "für alle Klubs keine einfache Zeit. Wir erleben die erwartet schwere Transferperiode. Die Top-Transfers laufen wie bei Sané oder Werner. Aber alles darunter findet tatsächlich hauptsächlich in Leih- und Tausch-Geschäften statt. Transfersummen werden nur bedingt gezahlt. Da tun sich alle schwer", fasste Heldt die Lage zusammen.