31.08.2020 15:18 Uhr

Vidal rechnet mit dem FC Barcelona ab

Arturo Vidal hat sich zu Wort gemeldet
Arturo Vidal hat sich zu Wort gemeldet

Arturo Vidal, vielen Bundesliga-Fans noch bekannt aus seinen Jahren bei Bayer Leverkusen und beim FC Bayern, hat sich zur Lage beim FC Barcelona geäußert. Dabei hat der Barca-Profi kein gutes Haar an seinem aktuellen Klub gelassen, der ihn loswerden will.

"Ich habe nie verstanden, wie man einen Spieler in das Wort 'transferierbar' pressen kann. Das ist sehr hässlich. Wenn ein Spieler gehen will, oder man ihn verkaufen will, sucht man ihm ein Team, aber kommuniziert das nicht so. Jede Person hat Respekt verdient", sagte der Allrounder, der in den Plänen von Neu-Coach Ronald Koeman keine Rolle mehr spielen soll, gegenüber der chilenischen Zeitung "La Tercera".

Er sei in einer Situation, in der er "weggeworfen werden soll", monierte Vidal: "Nun werde ich sehen, ob mich jemand haben will." Eine Spur führt derzeit zu Juventus Turin, wo "der Krieger" bereits zwischen 2011 und 2015 unter Vertrag stand.

"Wenn sich Juve meldet, wäre ich froh. Wenn es passiert, passiert es. Ich habe viele Sympathien für Juventus und Andrea Pirlo", so Vidal. Der neue Coach sei schon als Spieler "unglaublich" gewesen.

Weniger unglaublich waren die letzten Monate beim FC Barcelona. Dabei geht es Vidal gar nicht konkret um die Spieler. "Es ist etwas Größeres. Dinge wurden nicht gut gemacht. Der Klub muss sich verbessern, bestmöglich arbeiten. Aber es ist nicht einfach", stellte der Chilene klar.

Vidal blickt auf Barca-Pleite gegen den FC Bayern

"Barcelona muss die Denkweise ändern. Der Fußball hat sich weiterentwickelt, man steht dem bereits nach. Und die anderen Teams verbessern sich in vielen Punkten. Der Fußball ist körperlicher, stärker und schneller geworden. Die Technik tritt manchmal in den Hintergrund", erläuterte der 33-Jährige.

Außerdem sei der Kader zuletzt insgesamt zu dünn besetzt gewesen. "Das beste Team der Welt [kann] nicht nur 13 professionelle Spieler haben und der Rest besteht aus Nachwuchsspielern", sagte Vidal und fügte erklärend hinzu: "Nicht, weil sie es nicht verdienen, dort zu stehen, sondern weil man es sich in diesem Team hart erarbeiten muss."

Auch Lionel Messi, der die Katalanen schnellstmöglich verlassen will, "braucht Hilfe", um Ergebnisse zu erzielen. Das habe man auch bei der 2:8-Pleite gegen den FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale gesehen.

"Barcelona hat Dinge getan, die nicht zu einem Team passen, das auf das höchste Level gehört. Am Ende zahlt man die Strafe dafür, wenn man gegen eine Mannschaft mit einer Siegermentalität, mit Spielern, die körperlich vorbereitet sind und ein sehr starkes Spielsystem haben, spielt", beschrieb Vidal die Niederlage gegen den deutschen Rekordmeister. "Es fordert seinen Tribut, wenn man mental schwach ist und die Energie nicht ausreicht. Das ist uns passiert."