31.08.2020 21:44 Uhr

Ex-Talent: "Nie genug Vertrauen" vom BVB

Spielten einst zuammen beim BVB: Luca Kilian (l.) und Amos Pieper
Spielten einst zuammen beim BVB: Luca Kilian (l.) und Amos Pieper

Luca Kilian und Amos Pieper stammen beide aus dem Nachwuchs von Borussia Dortmund, machen ihre ersten Gehversuche in der Bundesliga aber nun beim FSV Mainz 05 beziehungsweise Arminia Bielefeld. Ihre Zeit beim BVB haben die beiden jungen Abwehrspieler in guter Erinnerung, üben jedoch auch leise Kritik an ihrem Ex-Klub.

"Wir haben eine Menge gemeinsame Erinnerungen beim BVB, vor allem positive", blickte Kilian im Doppel-Interview mit seinem Kumpel und Ex-Vereinskamerad Pieper im "kicker" zurück. "In der U 19 und in der U 23 haben wir viel zusammen erlebt, das Achtelfinale in der Youth League gespielt, die deutsche A-Jugend-Meisterschaft gewonnen, und wir sind in der zweiten Mannschaft aufgelaufen."

Pieper ergänzte: "Das letzte A-Jugend-Jahr verbinde ich mit vielen positiven Erinnerungen." In Dortmund habe er "eine geile Zeit" verbracht.

Beim BVB hätten er und Kilian "eine Top-Ausbildung genossen", lobte der 22-Jährige. "Wir hatten alles, was wir brauchten, beim Gelände angefangen über die Trainer bis zu den Mitspielern, die einen jeden Tag zu Höchstleistungen getrieben haben. Das war ja nicht ganz zufällig, dass wir in der A-Jugend Deutscher Meister geworden sind und dass wir jetzt auf diesem Level spielen."

Luca Kilian: "Nie genug Vertrauen" vom BVB

"Genauso wenig zufällig" sei es aber auch, dass sie beim Vizemeister nicht ins Bundesligateam aufgerückt seien, erklärte der Arminia-Profi. Es sei in Dortmund "grundsätzlich schwierig, den Sprung zu schaffen."

Kilian führte aus: "Uns beiden ist nie genug Vertrauen entgegengebracht worden, um eine Position im Profikader intern zu besetzen. Da wurde eher ins Ausland geschaut, und es kam zum Beispiel ein Spieler wie 2018 Leonardo Balerdi. Amos oder ich hätten es sicher nicht schlechter gemacht."

Aus der Tatsache, beim BVB nicht für gut genug befunden worden zu sein, zieht Pieper allerdings auch eine Portion zusätzlichen Antrieb für seine persönliche Zukunft.

"Ja, klar. Wir wollen da aber gar keine schlechten Worte über den BVB verlieren. Es war klar, dass es brutal schwierig wird, den Sprung zu schaffen, die Profis gehören schließlich zu den Top-10-Vereinen in Europa", so der gebürtige Münsterländer. "Bei uns beiden hat es aus verschiedenen Gründen nicht gereicht, aber da gibt es kein böses Blut. Trotzdem ist es eine Motivation zu beweisen, dass es eben doch für mehr reicht, als damals gedacht wurde."