08.09.2020 15:17 Uhr

Windtner: NL-Gruppensieg bleibt weiter das Ziel

Für ÖFB-Präsident Leo Windtner ist der Gruppensieg das große Ziel
Für ÖFB-Präsident Leo Windtner ist der Gruppensieg das große Ziel

Die 2:3-Niederlage am Montag in Klagenfurt gegen Rumänien ändert nichts an der Zielsetzung des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) für die Nations League. "Wir wollen die Gruppe gewinnen. Das werden wir mit aller Konzentration und allen Kräften versuchen", erklärte ÖFB-Präsident Leo Windtner am Dienstag gegenüber der APA.

>> Spielbericht: Österreich gegen Rumänien

Das Auswärtsdoppel im Oktober in Nordirland und Rumänien (11. und 14. Oktober) werde diesbezüglich bereits "eine gewisse Weichenstellung bringen", meinte der Verbandschef. Er sieht das Nationalteam dafür gerüstet - nicht zuletzt wegen nachdrängender Akteure wie Christoph Baumgartner, die in den ersten Länderspielen des Jahres die verhinderten Stars wie David Alaba oder Marko Arnautovic vertreten hatten.

Im Oktober mit neuen Kräften am Start

"Wir werden im Oktober mit neuen Kräften antreten", sagte Windtner. Probleme durch ein Gerangel um die Startelf-Plätze erwartet der Oberösterreicher bei der Rückkehr der arrivierten Kräfte nicht. Er vertraue diesbezüglich "voll und ganz" Teamchef Franco Foda. "Er hat es bisher immer verstanden, alle Spieler bei der Stange zu halten. Das war immer eine Stärke von ihm."

Windtner sprach von einem "Luxusproblem", mit dem man sich in Anbetracht des intensiven Länderspiel-Herbstes gerne beschäftige. Es werde durch den gerade für Topspieler enorm dichten Spielplan nach der Corona-Pause auch in Zukunft Ausfälle geben. "Deswegen können wir froh sein, dass wir für diesen intensiven Herbst qualitativ eine größere Breite haben als vielleicht in Vergangenheit."

Vor den nächsten Nations-League-Spielen steht am 7. Oktober noch ein Test in Klagenfurt gegen Griechenland an. Foda werde wegen der "nie da gewesenen Intensität" versuchen, "weitestmöglich zu variieren", vermutete Windtner. In der Nations League solle dann aber wieder das Team mit der größten Durchschlagskraft auf dem Platz stehen. Denn: "Wenn man in die Liga A aufsteigt, ist man in der Elite des europäischen Fußballs angelangt. Das hätte sportlich wie wirtschaftlich einen großen Reiz."

Niederlage vermeidbar, aber auch positive Aspekte

Rumänien führt die Gruppe 1 von Liga B nach zwei Runden einen Zähler vor Österreich und Norwegen an. Der Sieger steigt auf und hat möglicherweise auch noch Chancen, über eine Hintertür das Play-off um drei WM-Startplätze für Katar 2022 zu erreichen.

"Das Match um den Gruppensieg ist völlig offen", sagte Windtner. "Ich glaube, dass jede dieser Mannschaften für uns besiegbar ist, wenn wir die Leistung und das Potenzial voll abrufen können. Das sollte optimistisch stimmen." Wiewohl Norwegen mit dem 5:1-Triumph am Montag in Nordirland bewiesen hätte, ein ernster Konkurrent zu sein. "Und auch Rumänien ist absolut nicht zu unterschätzen."

Die Niederlage gegen die Rumänen sei unnötig und vermeidbar gewesen, meinte Windtner. "Sie wird uns aber nicht aus der Bahn werfen." Man habe gemerkt, dass einige Leistungsträger der hohen Belastung der vergangenen Wochen hätten Tribut zollen müssen. Phasenweise hätte dadurch die Konzentration gelitten. "Das ist keine Kritik, sondern menschlich verständlich", betonte der ÖFB-Chef.

Positiv vermerkte der 70-Jährige die A-Team-Premiere von Baumgartner, der beim 2:1-Sieg am Freitag in Norwegen debütiert hatte und auch gegen Rumänien mit einem Tor und einem Assist aufzeigte. "Man könnte ihn als den Rookie dieser Länderspiel-Runde bezeichnen, weil er wirklich sensationell eingeschlagen hat und einfach gut hineinpasst."

Weniger behagte Windtner dagegen die Atmosphäre beim ersten Heim-Länderspiel ohne Zuschauer. "Es ist immer wieder beklemmend." Abhilfe könnte der Oktober bringen, sofern die UEFA nach ihrem Test beim Supercup am 24. September in Budapest Grünes Licht gibt. Windtner: "Wenn nicht größere Rückschläge kommen, hofft ganz Fußball-Europa, dass wir im Oktober wieder eine limitierte Anzahl von Fans im Stadion haben werden."

apa