14.09.2020 18:11 Uhr

Admira lässt sich bei der Trainersuche Zeit

Das Spiel gegen Rapid war Zvonimir Soldos letztes in Diensten der Admira
Das Spiel gegen Rapid war Zvonimir Soldos letztes in Diensten der Admira

Nach dem überraschenden Weggang von Zvonimir Soldo ist die Admira auf der Suche nach einem neuen Trainer. Dabei wollen die Südstädter nichts überstürzen, wie Sportdirektor Franz Wohlfahrt betont.

Bundesligist Admira befindet sich nach dem überraschenden Abgang von Zvonimir Soldo, der aus privaten Gründen bereits seit dem Wochenende wieder in seiner kroatischen Heimat weilt, auf Trainersuche. Dabei werde man aber nichts überstürzen und sich Zeit lassen, betonte Sportdirektor Franz Wohlfahrt am Montag bei einem Medientermin in der Südstadt. Namen werde man nicht kommentieren.

"Wir werden gut nachdenken und dann die beste Entscheidung für den Klub treffen", versicherte Wohlfahrt. Somit dürfte am Sonntag (14:30 Uhr) beim NÖ-Derby in Maria Enzersdorf gegen den SKN St. Pölten der deutsche Ex-Internationale Patrick Helmes auf der Bank sitzen. Der 36-Jährige war im Sommer als Soldos Co-Trainer und Coach der in der Regionalliga Ost spielenden Admira Juniors verpflichtet worden.

"Es hat natürlich schon Gespräche gegeben zwischen Felix Magath und mir", verriet Wohlfahrt, dass er in ständigem Austausch mit dem Fußballchef von Admira-Geldgeber Flyeralarm stehe. "Wir haben schnell reagiert mit dem Patrick Helmes als Interimstrainer. Wir haben auch schnell reagiert, was es nach unten betrifft, das heißt, die Juniors sind versorgt. Und jetzt lassen wir uns ein paar Tage Zeit, weil ich glaube, das ist schon eine sehr, sehr wichtige Entscheidung für den Klub, wer Trainer wird."

Auch Soldo-Assistent Komljenović verlässt die Admira

Dass Soldo nicht einmal 24 Stunden nach der 1:4-Niederlage am Freitagabend im Auftaktspiel bei Rapid seinen Rücktritt angeboten hatte, kam auch für Wohlfahrt vollkommen überraschend. "Es hat am Samstag nach dem Training ein Gespräch gegeben auf Wunsch von Zvonimir mit mir hier vor Ort. Ich weiß, um was es geht, und wir haben das respektiert", erklärte Österreichs ehemaliger Teamtormann zur "Freistellung" von Soldo. Laut Wohlfahrt "ist nicht davon auszugehen", dass der 52-Jährige auf die Admira-Trainerbank zurückkehren wird.

"Im Fußballleben gibt es Sachen, die überraschend kommen, das ist so eine Sache. Für mich ist es schwierig, aber für ihn ist es am schwierigsten. Die Gedanken von uns allen sind jetzt einmal bei ihm. Und wenn er Unterstützung braucht, dann sind wir immer für ihn da", sagte Wohlfahrt, ohne auf die genauen Gründe einzugehen. "Ich bitte um Respekt. Wir haben alles dazu geschrieben und gesagt. Es ist etwas Privates, und dabei bleibt es auch."

Neben Soldo verlässt auch dessen Assistent Fabijan Komljenović den Klub, wie Wohlfahrt bestätigte: "Er hat sich solidarisiert, weil er weiß auch, um was es geht. Und er hat auch keinen Kopf mehr gehabt dafür." Aus diesem Grund sei die Wahl schnell auf Helmes als Interimstrainer gefallen. "Er macht das jetzt für uns, denn er kennt die Mannschaft."

Auf Nachfrage, ob Helmes im Erfolgsfall von der Interims- auch zur Dauerlösung werden könnte, lautete die Antwort des Geschäftsführers Sport: "Das ist jetzt im Moment kein Thema, dass er es weitermacht. Aber weiß ich, was morgen ist? (...) Wir schauen uns jetzt einmal um und schauen, wie lange es dauert." Denn nicht nur bezüglich der finanziellen Vorstellungen müsse der neue Trainer zur Admira passen, sondern auch zur "Philosophie" des Klubs, der sich vom Abstiegskandidaten der Vorsaison zu einem Kandidaten für die Meistergruppe mausern will.

apa