28.09.2020 20:06 Uhr

Matthäus rät Bayern zu Kramaric-Transfer

Spricht über FC Bayern, BVB und FC Schalke 04: Lothar Matthäus
Spricht über FC Bayern, BVB und FC Schalke 04: Lothar Matthäus

Lothar Matthäus legt dem FC Bayern München eine Verpflichtung von Torjäger Andrej Kramaric von 1899 Hoffenheim ans Herz.

Der 29 Jahre alte Kroate habe "mit Sicherheit das Potenzial für Bayern München", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne. Kramaric sei ein "Charakter-Profi mit viel Qualität", lobte der Rekord-Nationalspieler. "Er wäre nicht nur ein idealer Backup für Robert Lewandowski, sondern auch für Thomas Müller."

Matthäus taxierte Kramarics Marktwert auf "circa 40 Millionen Euro" und ergänzte: "Das wäre er mir aber wert an Bayerns Stelle."

Zudem habe der Rekordmeister durch den Verkauf von Thiago (für 30 Millionen Euro zum FC Liverpool) sowie den möglichen Transfer von Mickaël Cuisance, für den Leeds United angeblich 20 Millionen Euro nach München überweisen will, genug Geld, um eine Kramaric-Verpflichtung zu stemmen.

Der 29-Jährige hatte an den ersten beiden Bundesligaspieltagen bereits fünf Treffer erzielt, zwei davon beim überraschenden 4:1-Erfolg der Hoffenheimer gegen den FC Bayern am vergangenen Sonntag.

FC Bayern: Lothar Matthäus rechnet mit weiteren Transfers

Unabhängig von der Personalie Kramaric rechnet Matthäus noch mit mehreren Transfers der Münchner bis zum kommenden Montag. Dann schließt das Transferfenster in der Bundesliga.

Im Supercup gegen den BVB am Mittwoch erwartet Matthäus "einen heißen Fight und ein tolles und spektakuläres Spiel". Das Duell zwischen Quadruple-Sieger und Vizemeister sei "immer ein Prestige-Duell und ein Höhepunkt in der Saison".

Zwar hätten die Dortmunder beim 0:2 in Augsburg am Wochenende ebenfalls enttäuscht, so Matthäus. "Aber das zählt im direkten Aufeinandertreffen nicht. Es ist ein Finale und das will jeder gewinnen. Erst recht wenn die beiden aufeinander treffen."

Harsche Kritik am FC Schalke 04

Schwere Zeiten sieht Matthäus auf den FC Schalke 04 zukommen. Die Kaderzusammenstellung bei den Königsblauen sei "von vorne bis hinten nicht richtig durchdacht, geplant und umgesetzt".

Der nach dem 1:3 gegen Werder Bremen entlassene Cheftrainer David Wagner habe irgendwann "die Mannschaft verloren" und "viel zu oft Spieler auf Positionen aufgestellt, die einfach nicht ihre beste Leistung zum Vorschein bringen".

Der Tabellen-18. brauche nun "einen Trainer der Schalke kennt, fühlt und versteht. Ein erfahrener, gestandener Chef, den die Spieler respektieren."

Ralf Rangnick, der Schalke inzwischen aber absagte, sei in seinen Augen "eine sehr gute Lösung", erklärte Matthäus. "Vielleicht müsste man ihm allerdings mehr, als nur den bloßen Trainerstuhl anbieten. In der Vergangenheit hat er immer dann am meisten bewegt, wenn er große sportliche Kompetenzen anvertraut bekommen hat. Zu einem Mann mit so viel Autorität und dieser Vita würden die Spieler jedenfalls aufschauen."

Mit dem aktuellen Kader werde der Job in Gelsenkirchen aber für jeden Coach "eine sehr große Herausforderung", prophezeite Matthäus.