09.10.2020 08:42 Uhr

"Verschwand lange Zeit": Havertz in England in der Kritik

Kai Havertz gelangen gegen die Türkei zwei Vorlagen
Kai Havertz gelangen gegen die Türkei zwei Vorlagen

Kai Havertz wechselte für kolportierte 80 Millionen Euro zum FC Chelsea, durch Boni kann die Summe gar auf 100 Millionen Euro anwachsen. Das viele Geld hat die Erwartungen an den 21-Jährigen nicht verringert - im Gegenteil. Nun kommt in England erste Kritik am deutschen Nationalspieler auf.

Geht es nach dem langjährigen Profi des FC Liverpool, Steve Nicol, ist Kai Havertz die Ablösesumme nicht wert. Gegenüber "ESPN" sagte er im Nachgang an die Partie der DFB-Auswahl gegen die Türkei (3:3): "Es ist merkwürdig. Manche seiner Aktionen waren sehr fein, einfach und gut ausgeführt. Aber dann verschwand er für eine lange Zeit und spielte so, wie er bei Chelsea spielt."

Dort kam Kai Havertz beim insgesamt holprigen Saisonstart der Blues zwar in fünf Partien schon auf drei Tore und eine Vorlage. Die drei Treffer gelangen ihm jedoch beim Kantersieg gegen den FC Barnsley (6:0) im League Cup. Chelsea rangiert nach vier Partien in der Liga mit sieben Zählern auf Platz sieben.


Mehr dazu: Havertz, Brandt und Co.: Die Noten zu Deutschland vs. Türkei


Gegen die Türkei wurde der Offensivspieler erst in der 90. Minute ausgewechselt und lieferte die Vorlagen zum 1:0 von Julian Draxler und zum 2:1 von Florian Neuhaus. Für Nicol, Weltpokal-Sieger von 1984 mit dem FC Liverpool, war die Leistung des Blues-Akteurs aber nicht gut genug: "Offiziell hat er zwei Assists, aber im Spiel war er mal da und mal nicht. Und das ist nicht das, was man von einem Spieler erwartet, der so viel Geld gekostet hat."

Hoffnung des FC Chelsea: Havertz und Werner kommen besser zurück

Unterstützung findet Kai Havertz derweil durch den einstigen Chelsea-Mittelfeldspieler Pat Nevin, der sich in seiner Kolumne für "chelsea.fc.com" optimistisch zeigte, dass der Youngster bald "explodieren" wird.

Chelsea dürfe "absolut erfreut" darüber sein, dass der Neuzugang derzeit mit der deutschen Nationalmannschaft auf dem Platz steht. Schließlich könne er so auch weiter an seinem Zusammenspiel mit dem nächsten neuen DFB-Star bei den Blues, Timo Werner, arbeiten. "Ich denke, Kai und Timo brauchen so viele Spiele wie möglich zusammen."

Beide kommen dadurch zudem "in einer besseren körperlichen Verfassung zurück, erst recht wenn sie ein oder zwei komplette Spiele für ihr Land absolvieren".