26.10.2020 07:13 Uhr

Zum vierten Mal gepunktet: Werder stabilisiert sich weiter

Florian Kohfelt (r.) bliebt zum vierten Mal ungeschlagen
Florian Kohfelt (r.) bliebt zum vierten Mal ungeschlagen

Am Ende einer turbulenten Woche war Florian Kohfeldt ein zufriedener Trainer. "Das war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Kohfeldt nach dem 1:1 (1:1) gegen 1899 Hoffenheim.

Erstmals in diesem Kalenderjahr blieben die Norddeutschen damit in der Fußball-Bundesliga viermal nacheinander ungeschlagen. Acht Punkte nach fünf Spieltagen, Platz sechs in der Tabelle - nach dem Fast-Abstieg in der Vor-Saison sind die Bremer dabei, sich wieder zu stabilisieren.

"Es schwenkt langsam wieder in die Richtung, dass wir mehr Lust haben zu gewinnen, als Angst haben zu verlieren", sagte Kohfeldt. Die Zeiten, dass sie an der Weser vom Europapokal träumen können, sind erst einmal vorbei. Der Klub kämpft finanziell und sportlich weiter ums Überleben, woran Corona einen nicht unerheblichen Anteil hat.

Zwischenzeitlich sah es in der vergangenen Woche sogar danach aus, als würde die Partie gegen den Europa-League-Teilnehmer Hoffenheim ausfallen. Weil es bei Werder-Neuzugang Felix Agu einen positiven Corona-Test gab, begaben sich die komplette Mannschaft und der Stab um Chefcoach Kohfeldt in häusliche Quarantäne. Erst als am Freitag die Ergebnisse aller übrigen Tests vorlagen, konnte wieder an die Partie gegen Hoffenheim gedacht werden.

Unter diesen Umständen war das Remis durch Treffer von Maximilian Eggestein (5. Minute) und Dennis Geiger (22.) absolut in Ordnung. "Mir ist wichtig, dass wir uns bei einer stabilen Punktelage spielerisch entwickeln", sagte Kohfeldt. "Ich sehe einen kleinen, stabilen Entwicklungsschritt. Der Abstand zu den drei Clubs da unten am Tabellenende bleibt stabil."

Rundum glücklich verließ Kohfeldt das Weserstadion aber doch nicht. Schließlich beklagen die Grün-Weißen nach der mittelmäßigen, aber hart umkämpften Partie in Niclas Füllkrug und Yuya Osako zwei verletzte Spieler. Füllkrug, mit vier Treffern bislang bester Stürmer der Bremer, musste bereits in der ersten Halbzeit mit Wadenproblemen raus, dürfte aber nicht lange ausfallen.

Die Sorgen bei Osako sind dagegen deutlich größer. "Ich habe noch mit keinem Mediziner gesprochen, aber als Fußballer würde ich sagen, das sah nicht gut aus", sagte Kohfeldt über den japanischen Angreifer, der kurz vor Schluss mit einer Knieverletzung vom Platz humpelte. "Hoffen wir das Beste - für uns und für ihn." Denn der Kader der Bremer ist eh schon dünn besetzt, weitere Ausfälle könnten die gerade erst wieder gewonnene Stabilität akut gefährden.