04.11.2020 10:47 Uhr

"In keiner Weise Weltklasse": Ex-Coach watscht Pogba ab

Paul Pogba blieb bei Manchester United zuletzt einiges schuldig
Paul Pogba blieb bei Manchester United zuletzt einiges schuldig

Mit einer nächtlichen Inszenierung auf Twitter feierte sich Manchester United im Sommer 2016 dafür, den verlorenen Sohn Paul Pogba zurück in die eigenen Reihen geholt zu haben. Ein vermeintlicher Geniestreich, für den allerdings auch satte 105 Millionen Euro an Juventus Turin flossen. Eine Summe, die Pogba nicht immer mit Leistung zurückzahlt.

Dass die Mega-Ablöse nicht wirklich gerechtfertigt ist, legen auch die Worte von Ex-ManUnited-Coach René Meulensteen nah. Der Niederländer betreute Pogba während seines ersten Engagements in Manchester von 2009 bis 2012. Damals agierte Meulenstein als Co-Trainer von Sir Alex Ferguson, Pogba schwang sich gerade von der Nachwuchshoffnung zum absoluten Top-Talent auf und machte seine ersten Schritte im Profi-Fußball.

"Du kannst alles Talent der Welt haben, aber es geht auch darum, hart zu arbeiten, denn nur durch harte Arbeit bist du in der Lage, deine Qualität auch auf den Platz zu bringen", erklärt Meulensteen im Gespräch mit dem Youtube-Kanal "Stadium Astro". Bei Pogba vermisst der 56-Jährige diese Bereitschaft.

"Was mich angeht, hat er nicht hart genug gearbeitet", so Meulensteen unmissverständlich. Ihm falle durchweg auf, dass Pogba daher oftmals zu langsam und mühevoll agiere und das die Gegner von United daraus Kapital schlagen. 

Dass man Pogba spätestens nach dem Gewinn der WM 2018 mit dem französischen Nationalteam in die Weltklasse erhob, kann dessen Ex-Trainer ebenfalls nur schwer nachvollziehen. "Er ist ein sehr talentierter Spieler und jeder sagt über ihn: 'Er ist Weltklasse, er ist Weltklasse'", holt Meulensteen aus und ergänzt: "Ich würde das Wort Weltklasse niemals so leichtfertig nutzen, denn ich kenne ehemalige und aktuelle Spieler, die diese Bezeichnung verdient haben. Meiner Meinung nach gehört Paul in keiner Weise dazu, weil er die Erwartungen an seine Person nicht erfüllt."

Manchester United setzt weiter auf Paul Pogba

Dabei dürfe man vom 27-Jährigen sogar noch mehr erwarten. Dafür müsse Pogba allerdings endlich hart arbeiten und damit auch ein Vorbild für seine Teamkameraden sein. Andernfalls seien Probleme unabdingbar, da diese den Mittelfeldspieler hinterfragen würden. 

Vor allem natürlich, wenn Pogba wie zuletzt gegen den FC Arsenal mit einer völlig unnötigen Aktion den entscheidenden Elfmeter verursacht. Am "Theatre of Dreams" scheint man dennoch weiterhin großen Wert auf die Dienste des Franzosen zu legen. Unlängst zogen die Red Devils eine Option, die den Vertrag von Pogba automatisch bis zum Sommer 2022 verlängert.

"Paul ist unser Spieler, er wird noch zwei weitere Jahre hier sein, und ich bin sicher, dass Paul sich darauf konzentriert, sein Bestes für uns zu geben, und wir wollen auch das Beste von Paul sehen", erklärte Teammanager Ole Gunnar Solskjaer damals. Glaubt man Meulensteen ist Pogba von seinem Besten allerdings noch ein gutes Stück entfernt.