16.11.2020 12:47 Uhr

Kurz vor 16. Geburtstag: Löw hat Moukoko schon im Blick

Weckt beim BVB große Hoffnungen: Youssoufa Moukoko
Weckt beim BVB große Hoffnungen: Youssoufa Moukoko

Am Freitag, den 20. November, feiert Youssoufa Moukoko seinen 16. Geburtstag. Das Sturmjuwel könnte dann erstmals in den Spieltags-Kader der BVB-Profis berufen werden. Schon jetzt gilt als nahezu sicher, dass der Shootingstar in Kürze den Bundesliga-Rekord von Nuri Sahin knacken wird. Der frühere Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund kann damit gut leben.

"Es macht mich glücklich, dass es einer von uns ist", stellt Sahin im Gespräch mit dem "kicker" klar. Kein Zweifel: Der 32-Jährige, der aktuell in der Türkei bei Antalyaspor unter Vertrag steht, ist immer noch Vollblut-Borusse.

Einst hatte er eine Bestmarke in der Bundesliga aufgestellt. Bei seinem Debüt im Sommer 2005 war Sahin 16 Jahre, elf Monate und einen Tag alt - jünger war vor und auch nach ihm keiner.

Bis jetzt: Anfang 2020 beschloss die DFL nämlich, dass künftig auch Spieler ab ihrem 16. Geburtstag in der höchsten deutschen Spielklasse eingesetzt werden dürfen.

Sahin dazu: "Als die neue Regel kam, war mir schnell klar, dass mein Rekord bald gebrochen wird."

Moukokos Beförderung beim BVB überfällig: "Die U19 ist zu einfach für ihn"

Die Entwicklung von Moukoko beobachtet der Ex-Nationalspieler genau. So blieb Sahin nicht verborgen, wie stark der Teenager in den Juniorenligen performt hat. In der laufenden Saison der A-Junioren-Bundesliga West traf er in drei Partien bereits unglaubliche zehn Mal.

"Youssoufa muss jetzt den nächsten Schritt machen - die U19 ist zu einfach für ihn", stellt Sahin fest. Der gebürtige Lüdenscheider gibt dem als Wunderkind gehypten Moukoko einen guten Rat mit auf den Weg.

"Bisher scheint bei ihm nur die Sonne, Regentage hatte er bisher nicht. Aber diese Regentage werden kommen", so Sahin. Wichtig sei dann, "dass man Leute um sich hat, die einen begleiten und einem bewusst machen, dass negative Schlagzeilen dazugehören".

BVB-Boss Zorc warnt Moukoko: "... da wird er sich anpassen müssen"

Um zu gewährleisten, dass Moukoko nicht frühzeitig verbrannt wird, gehen die BVB-Verantwortlichen betont behutsam mit ihm und dem Rummel um seine Person um.

"Youssoufa bringt sehr viel Talent mit. Aber sein Weg beginnt jetzt erst", betont Lizenzspielerchef Sebastian Kehl im "kicker": "Das ist ein großer Schritt für ihn, ein Prozess. Wir müssen ihm die nötige Ruhe und Zeit geben."

Gleichwohl gesteht auch der Dortmunder Ex-Kapitän, dass sich "alle Beteiligten danach gesehnt" hätten, dass es bei Moukoko "jetzt losgeht".

Luft nach oben sehen die Bosse freilich noch in vielen Bereichen - keine Überraschung bei einem knapp 16-Jährigen.

"Das Spiel gegen den Ball bekommt für ihn jetzt noch einmal eine andere Bedeutung, da wird er sich anpassen müssen", weiß Sportdirektor Michael Zorc.

Löw hat Moukoko schon im Blick

Außer Frage steht derweil, dass das Ausnahmetalent im Falle einer weiterhin steilen Entwicklungskurve eines Tages auch ein Thema für die deutsche Nationalmannschaft werden wird.

Bundestrainer Joachim Löw hat Moukoko schon jetzt im Blick. Der Stürmer habe "ein Talent, dem man nicht so oft begegnet", wird der 60-Jährige im Fachmagazin zitiert.

Moukoko kam bislang beim DFB insgesamt sechsmal zu einem Einsatz. Viermal bestritt er ein Freundschaftsspiel für die U16 (drei Tore), im September folgten gar zwei Partien für die U20.