24.11.2020 08:22 Uhr

Passlack über Gänsehautmoment und Selbstzweifel

Felix Passlack hat sich beim BVB zurück in den Fokus gespielt
Felix Passlack hat sich beim BVB zurück in den Fokus gespielt

Nach seiner Rückkehr von der dritten Leihe hintereinander ist Felix Passlack bei Borussia Dortmund in der aktuellen Saison eine der positiven Überraschungen. Der erste Auftritt im Signal Iduna Park nach über drei Jahren war für den Außenverteidiger etwas ganz besonderes.

"Es war genial. Auch wenn nur wenige Zuschauer da waren, hatte ich richtig Gänsehaut. Die hatten schon beim Warmlaufen richtig Krach gemacht. Es war schön, endlich wieder in diesem Stadion spielen zu dürfen", erinnerte sich der 22-Jährige im Interview mit den "Ruhr Nachrichten" an seinen Jokerauftritt am ersten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach.

Nachdem der Außenverteidiger in den Kader-Plänen des BVB in den letzten Jahren keine Rolle gespielt hat, ist er jetzt gerade wegen seiner Vielseitigkeit wieder gefragt. Im Frühjahr sah seine Situation noch ganz anders aus: Nach dem Abbruch der Saison in den Niederlanden, wo der Rechtsfuß zuletzt bei Fortuna Sittard kickte, war seine Zukunft völlig offen.

Doch Passlack wollte sich nach der Rückkehr nach Dortmund unbedingt durchbeißen: "Ich habe gedacht: Okay, es ist jetzt sozusagen deine letzte Chance, und weil mein Vertrag nur noch ein Jahr lief, war ich eigentlich sehr früh sicher, dass ich das beim BVB auch versuchen möchte. Ich habe mir die Chance durch harte Arbeit auch verdient."

Passlack träumt von neuem Vertrag beim BVB: "Ich muss dranbleiben"

BVB-Coach Lucien Favre würdigte die Einsatzbereitschaft des Flügelspielers bislang mit sieben Pflichtspieleinsätzen. Gegen 1899 Hoffenheim und Arminia Bielefeld stand das Eigengewächs sogar jeweils 90 Minuten auf dem Platz.

Vor seiner Leih-Odyssee, die ihn auch nach Hoffenheim und zu Norwich City führte, hatte der Rechtsverteidiger beim der Borussia fast schon eine Bilderbuchkarriere hinlegt: Mit den Nachwuchsmannschaften des BVB holte er insgesamt vier Meistertitel, war dabei teilweise sogar Kapitän. Bereits mit 17 gab er unter Thomas Tuchel sein Debüt in der Bundesliga.

Doch dann folgte der Bruch und Passlack konnte sich nicht dauerhaft im Profi-Team festspielen: "Man kann sich darauf nicht vorbereiten. Irgendwann beginnt es, es geht dann sogar noch weiter bergab und man stellt sich schon die Frage, was man anders und besser hätte machen können."

Solche Gedanken plagen den U21-Nationalspieler aktuell nicht mehr. Vielmehr träumt er inzwischen von einem langjährigen Engagement beim BVB: "Ich denke, wenn ich weiter meine Leistung bringe, wird es irgendwann Gespräche mit dem BVB geben. Ich muss dranbleiben, das ist jetzt das Wichtigste."