25.11.2020 14:12 Uhr

FC Schalke 04 macht suspendierten Profis Hoffnung

Amine Harit (l.) und Nabil Bentaleb (r.) wurden vom FC Schalke 04 suspendiert
Amine Harit (l.) und Nabil Bentaleb (r.) wurden vom FC Schalke 04 suspendiert

Der FC Schalke 04 kommt einfach nicht zur Ruhe. Die Königsblauen sorgen nicht nur sportlich für negative Schlagzeilen, sondern geben auch abseits des Platzes ein desaströses Bild ab. Die Königsblauen haben deshalb personelle Konsequenzen gezogen, lassen zwei Akteuren jedoch eine Hintertür offen.

Wie das Bundesliga-Schlusslicht am Dienstagabend mitteilte, werden "Nabil Bentaleb und Amine Harit, betreut vom Trainer-Team der Lizenzspielermannschaft, bis auf Weiteres individuell trainieren".

Allerdings machte Sportvorstand Jochen Schneider dem Duo am Mittwoch wieder Hoffnung auf eine baldige Rückkehr. "Natürlich haben beide die Chance zurückzukehren", wird der Funktionär von "Sky"-Reporter Dirk große Schlarmann zitiert.

Für Vedad Ibisevic ist die Tür beim FC Schalke 04 hingegen zu. Der Vertrag mit dem Neuzugang wird zum 31. Dezember 2020 aufgelöst. Schneider rechtfertigte das überraschende Aus des Bosniers in einem Statement.

"Sowohl Vedad als auch wir hatten andere Erwartungen an sein Engagement bei Schalke 04. Aus unserer Sicht ist es nunmehr besser, die Zusammenarbeit zu beenden und im Guten auseinander zu gehen. Ich kenne und schätze Vedad seit vielen Jahren – als Spieler wie als Mensch. Leider hat es hier auf Schalke nicht so gepasst, wie wir uns das gemeinsam versprochen haben. Ausdrücklich betonen möchte ich, dass der emotionale Ausbruch im Training am vergangenen Sonntag überhaupt nichts mit dieser Entscheidung zu tun hat – so etwas passiert im Fußball", so der 50-Jährige.

Ibisevic war im Training unlängst mit Co-Trainer Naldo aneinandergeraten. Die Einheit soll daraufhin sogar abgebrochen worden sein.

Dem Streit sei eine laute Ansprache Naldos vorausgegangen, berichtete "Sky". "Nur mit großer Mühe" hätten die Mitspieler den Konflikt dem Bericht zufolge beenden und die Streithähne voneinander trennen können.

Bentaleb und FC Schalke 04 "passen offensichtlich nicht zusammen"

Über Bentaleb, der auf Schalke bereits in der Vergangenheit wegen disziplinarischer Verfehlungen suspendiert worden war, sagte Schneider: "Er ist unbestritten ein hervorragender Fußballer, da gibt es keine zwei Meinungen. Allerdings müssen wir feststellen, dass Schalke und Nabil Bentaleb offensichtlich nicht zusammenpassen. Es hat nicht diesen einen Moment gegeben, sondern es war ein Prozess. Spätestens im Sommer 2021 werden sich die Wege trennen."

Harit dagegen erhalte zunächst nur eine "Denkpause". Schneider dazu: "Am vergangenen Wochenende sind ein paar Dinge vorgefallen, die uns nicht gefallen haben. Er hat großes sportliches Potenzial, konnte dieses aber in den letzten Monaten nicht im Sinne unserer Mannschaft abrufen. Wir werden Amine nicht fallen lassen, sondern gemeinsam alles daran setzen, ihn wieder dahin zu bringen, dass er seine Qualitäten für unseren Verein einbringen kann. Es liegt an Amine, dass er zügig den Weg zurück in den Kreis der Mannschaft findet."

Der Sportvorstand nutzte die Chance, die Schalker Marschroute für die kommenden, wegweisenden Wochen vorzugeben.

"Die Kaderreduzierung ist ein Teil davon. Es geht darum, den kompletten Fokus auf den Fußball und die Leistung unserer Mannschaft zu legen. Es geht hier nicht um Einzelschicksale, sondern ausschließlich um den Klassenerhalt unseres Vereins. Dem ist alles unterzuordnen. Dabei stehen der Teamgedanke und das Miteinander absolut im Vordergrund, so Schneider.

FC Schalke 04 beklagt "Falschmeldung" bei Benjamin Stambouli

Vize-Kapitän Benjamin Stambouli musste zuvor angeblich bei den Verantwortlichen zum Rapport antreten.

Er wurde laut "Sky"-Informationen nach einem Gespräch mit Schneider allerdings inzwischen "begnadigt". Einen "Bild"-Bericht, wonach Stambouli nach seiner Auswechslung zur Pause gegen Wolfsburg während des Spiels aus dem Stadion geflüchtet sein soll, bezeichnete Schneider in einem Statement als "Falschmeldung".

Zeugenaussagen und Videoaufnahmen der Überwachungskameras belegten, dass Stambouli die Schalker Arena erst "weit nach Schlusspfiff" verlassen habe, hieß es in der Mitteilung. "Wir haben mit Benji gesprochen, es ist alles ausgeräumt. Das Thema wurde viel größer gemacht, als es ist. Benji gibt jeden Tag alles für unseren Verein", so Schneider, der erklärte, Stambouli habe lediglich "enttäuscht auf seine Auswechslung reagiert".