24.11.2020 15:00 Uhr

FC Bayern will "den Sack so schnell wie möglich zumachen"

Hansi Flick will mit dem FC Bayern ins Achtelfinale der Champions League
Hansi Flick will mit dem FC Bayern ins Achtelfinale der Champions League

Der Stolperer gegen Werder Bremen soll eine einmalige Sache bleiben: Der FC Bayern München will gegen RB Salzburg zurück in die Erfolgsspur - und so schnell wie möglich ins Achtelfinale.

Riesige Personalsorgen hin, großer Respekt vor dem Gegner her - Hansi Flick ließ etwaige Zweifel an den Ambitionen der ewig hungrigen Triple-Gewinner gar nicht erst aufkommen. "Es ist absolut unser Ziel, dass wir den Sack so schnell wie möglich zu und den Achtelfinal-Einzug klarmachen", betonte der Bayern-Trainer mit dem typischen Münchner Selbstbewusstsein vor dem Champions-League-Spiel gegen RB Salzburg am Mittwoch (21:00 Uhr).

Geht es nach Flick, wird sich der Titelverteidiger gegen Österreichs Dauermeister mit dem 15. Sieg in der Königsklasse hintereinander vorzeitig für die K.o.-Runde qualifizieren. Und gleichzeitig mit Nachdruck beweisen, dass das ernüchternde 1:1 gegen Werder Bremen in der Bundesliga ein einmaliger Ausrutscher im so anspruchsvollen Adventsprogramm war.

Doch Flick plagen erhebliche Personalprobleme. Schlüsselspieler Joshua Kimmich fällt wie Alphonso Davies länger aus. Die Hoffnung auf eine Rückkehr von Kimmich-Ersatz Corentin Tolisso zerstob wie die auf Bouna Sarr (beide muskuläre Probleme). Niklas Süle hat seinen Trainingsrückstand noch nicht aufgeholt. Hinter Lucas Hernandez (Becken) steht ein dickes Fragezeichen. Und Abwehrtalent Tanguy Nianzou wurde für die Gruppenphase nicht gemeldet.

Das Kimmich-Problem "werden wir lösen", versprach Flick: "Wir haben Spieler, die Qualität haben." Zum Beispiel Leon Goretzka. Er sei "bereit, mich noch stärker am Spielaufbau zu beteiligen", betonte der Nationalspieler, der sich als Achter aber wohler fühlt als auf Kimmichs Sechser-Position. Flick erwartet von ihm, dass er "Ballgewinne provoziert".

FC Bayern erwartet einen "sehr unbequemen Gegner"

Für den Fall, dass Weltmeister Hernandez passen muss, gebe es "mehrere Optionen", meinte der Erfolgscoach. Welche genau? Nein, meinte Flick zugeknöpft, er wolle hier "nicht mit offenem Blatt spielen". Eine Variante wäre, wie gegen Bremen Abwehrchef David Alaba nach links zu ziehen, und Javi Martinez oder den jungen Chris Richards ins Zentrum zu beordern.

Doch das würde gegen die schnellen "Bullen" mit dem gefährlichen ungarischen Jungstar Dominik Szoboszlai einem Vabanque-Spiel gleichen. Salzburg sei "ein sehr unbequemer Gegner" und die Aufgabe entsprechend "schwer", wiederholte Flick beinahe mantraartig und prophezeite: "Sie werden ihre Chance suchen."

Wie beim 6:2 der Bayern im Hinspiel, als RB fast 80 Minuten auf Augenhöhe war. "Das war ein sehr schwieriges Spiel für uns, da hat man die ganze Klasse des Gegners gesehen", sagte Goretzka ein bisschen gequält. Salzburg setze seine Gegner "sehr, sehr gut unter Druck", warnte Flick und habe "im Ballbesitz sehr gute und schnelle Lösungen". Das Gegenmittel? "Wir brauchen mehr Kontrolle", meinte Goretzka.

Wie es gehen kann, bewies Außenseiter Graz am Wochenende beim überraschenden 3:1 in der Mozartstadt. Und so wird RB gleich in doppelter Hinsicht vom "Verlangen nach Revanche" angetrieben, wie es auf der Klub-Homepage heißt.

Das Hinspiel sei für seine Mannschaft "eine Lektion" gewesen, sagte Trainer Jesse Marsch. An ihrer mutigen Herangehensweise wollen sie aber nichts ändern, sondern "wieder frech und aggressiv nach vorne spielen", wie Mo Camara betonte: "Das ist einfach unser Stil." 

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

München: Neuer - Pavard, Boateng, Alaba, Hernandez (Richards) - Martinez, Goretzka - Gnabry, Müller, Coman - Lewandowski. - Trainer: Flick

Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer - Camara, Junuzovic - Mwepu, Szoboszlai - Berisha, Koita. - Trainer: Marsch

Schiedsrichter: Orel Grinfeld (Israel)