19.12.2020 08:12 Uhr

Sturms Defensivkünstler empfangen St. Pölten

Christian Ilzer hat bei Sturm Graz ein Defensivbollwerk aufgezogen
Christian Ilzer hat bei Sturm Graz ein Defensivbollwerk aufgezogen

Sturm Graz befindet sich seit Wochen im Aufwind. Gegen den SKN St. Pölten peilen die Steirer den fünften Ligasieg in Folge an.

Zum Saisonauftakt in der Bundesliga war Sturm Graz mit einem 0:0 in St. Pölten gut bedient. Seither haben die Grazer in neun Runden sechs Siege geholt. "Die letzten Wochen waren ergebnistechnisch richtig gut, da gibt es gar nix zu bekritteln", sagte Christian Ilzer, der Trainer des Tabellendritten, vor dem Beginn der Rückrunde zuhause gegen den SKN St. Pölten am Samstag (17:00 Uhr).

Im letzten Spiel des Jahres ist Sturm auf den fünften Ligasieg in Folge aus. "Wir wollen diese gute Serie mit einem Heimsieg abrunden", sagte Ilzer. Seit der Nullnummer im September hat sich vor allem die Grazer Defensive gefunden. Sechs Mal hat die Truppe schon zu Null gespielt, das bedeutet laut dem Klub Vereinsrekord in dieser Phase. Sogar international findet Sturm Erwähnung, was zuletzt ja eher selten vorkam: Mit im Schnitt 0,46 Gegentoren pro Pflichtspiel sind die Grazer statistisch die drittbeste Defensivmannschaft hinter Glasgow Rangers (0,32) und Atlético Madrid (0,36) in Europas 16 besten Ligen.

>> Liveticker: Sturm Graz gegen SKN St. Pölten

Diese Sattelfestigkeit ist zum einen eingeschlagenen Sommertransfers in der Defensive um den slowenischen Teamspieler Jon Gorenc-Stanković zu verdanken. Zum anderen hat Sturm auch im Finish der Partien "noch immer was im Tank" und den "Willen, weiterzumachen", erklärte Ilzer vor dem Jahresabschluss und führte quasi exemplarisch für die Herangehensweise aus: "Ich lasse den Gedanken an den Urlaub gar nicht herein, weil es das Wichtigste ist, dass wir am Samstag noch eine gute Leistung bringen."

Denn St. Pölten, das zuletzt gegen Hartberg (2:2) nach 25 Minuten 2:0 führte, strahle durch "eine Kombination aus Schnelligkeit und Präsenz" viele Gefahrenmomente aus, meinte Ilzer: "Mit Schmidt, Hugi und am rechten Flügel mit Davies oder Meister haben sie sehr schnelle und torgefährliche Spieler und mit den Außenverteidigern Schulz und Blauensteiner raumgreifende Schienenspieler, die die Stürmer von den Flanken aus füttern."

SKN erwartet gegen Sturm "eine große Challenge"

Die Niederösterreicher würden mit einem Sieg auf Meistergruppen-Kurs liegend überwintern. Seine Spieler seien auch nicht urlaubsreif, meinte Robert Ibertsberger und sprach von einem gut gefüllten Energietank. "Es wird gegen Sturm eine große Challenge, sie sind im Flow. Aber wir rechnen uns schon etwas aus", erklärte der Trainer.

"Die Mannschaften, gegen die sie gespielt haben, sind auch zu Chancen gekommen - teilweise zu sehr guten Torchancen", sagte Ibertsberger. Er machte fehlende Konsequenz der Stürmer und einen "sehr guten Sturm-Goalie" Jörg Siebenhandl dafür verantwortlich, dass die Grazer in der Liga zuletzt drei Mal in Folge ohne Gegentor blieben. "Unverwundbar ist Sturm sicher nicht. Und ich denke, wir haben die Qualität, die Angriffe auch fertig zu spielen. Die können wir uns mit unseren 23 Toren schon zusprechen." Nachsatz: "Es wäre interessant zu sehen, wie Sturm reagiert, wenn wir in Führung gehen. Das 0:1 haben sie schon länger nicht mehr gehabt."

Mit Salzburg-Leihgabe Peter Pokorný fehlt St. Pölten die bisher prägende Figur im Mittelfeldzentrum aufgrund einer Gelbsperre. "Wir haben uns was überlegt, wie wir ihn ersetzen", versprach Ibertsberger.

apa