20.12.2020 22:30 Uhr

Stimmen: "Haben alles gezeigt, was mir nicht gefällt"

Labbadia unzufrieden mit seiner Mannschaft
Labbadia unzufrieden mit seiner Mannschaft

Der FC Schalke 04 hat auch bei der Rückkehr von Trainer Huub Stevens eine Niederlage hinnehmen müssen und steckt nun immer tiefer im Abstiegskampf. In Gladbach sorgte derweil Angreifer Marcus Thuram mit seiner Spuck-Attacke und der folgenden Roten Karte für Aufregung. Am Sonntag waren der VfL Wolfsburg und der SC Freiburg die großen Gewinner. Die Stimmen zum Spieltag:

VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart 1:0

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich muss und möchte der Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Es waren schon komplizierte 24 Stunden hier in unserem Verein und ich bin wirklich begeistert, wie die Spieler damit umgegangen sind. Das Fußballerische ist heute zweitrangig, entscheidend ist, mit welchem Einsatz und Elan sie gespielt haben. Der Sieg sagt sehr viel über die Geschlossenheit der Mannschaft aus."

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Es war ein ordentlicher Auftritt von uns, ein Spiel auf Augenhöhe gegen eine gute Wolfsburger Mannschaft. Wir haben Chancen auf beiden Seiten gesehen, Wolfsburg hat per Freistoß getroffen, wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Wir müssen uns für die Leistung nicht schämen. Kopf hoch, weiter geht's mit dem Pokalspiel gegen Freiburg am Mittwoch."

SC Freiburg - Hertha BSC (4:1)

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wie die Mannschaft in der ersten Halbzeit aufgetreten ist, war toll. Sie war kompakt und hat die Zweikämpfe gewonnen. Wir mussten eigentlich das zweite Tor machen. Nach der Pause wurde es schwierig."

Bruno Labbadia (Trainer Hertha BSC)...

... über das Spiel: "In der ersten Hälfte haben wir gezeigt, wie man es nicht machen soll. Das haben wir sehr gut gemacht. In der ersten Hälfte haben wir alles gezeigt, was mir nicht gefällt. Wir einfach ein Gesicht gezeigt, was überhaupt nicht funktioniert. Der eine oder andere meint, dass er sein Ding alleine durchziehen kann."

... über die frühe Auswechslung von Matheus Cunha: "Wir hätten ihn schon zuletzt gegen Mainz runternehmen können, das haben wir nicht gemacht. Heute haben wir uns dafür entschieden, nachdem er in der ersten Halbzeit für mich unterirdisch war."

Bayer Leverkusen - Bayern München (1:2)

Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Wenn man die 90 Minuten gesehen hat, dann verdienen wir nicht, das Spiel zu verlieren. Es war ein intensives Spiel, wir sind die Bayern hoch angelaufen. Wir haben zwei blöde Tore kassiert. Auch wenn wir nicht super spielen, dürfen wir das Spiel heute nicht verlieren. Wir müssen daraus lernen und diese Fehler nicht mehr machen."

Hansi Flick (Trainer Bayern München): "Wenn wir auswechseln, dann müssen wir es sinnvoll machen. Wenn man die zweite Halbzeit sieht, dann ist Thomas Müller unverzichtbar, Serge Gnabry hat sich in der zweiten Halbzeit gesteigert, deshalb habe ich Leroy Sané ausgewechselt. Wir mussten so reagieren, weil es keine andere Möglichkeit gab."

Borussia Mönchengladbach - TSG Hoffenheim (1:2)

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach) ...

... über das Spiel: "Wir hatten das Spiel gut im Griff und sind mit einem guten Gefühl in die Pause gegangen. Nach einer Führung fangen wie immer an, das Ergebnis zu verwalten. Die Gegentore waren vermeidbar. Das gibt uns kein gutes Gefühl. Wir haben im neuen Jahr eine Menge Arbeit vor uns."

... über die Spuck-Attacke von Marcus Thuram: "Ich glaube, er wird selber reflektiert haben. Das geht gar nicht, das ist weit drüber hinaus. Dafür kann er sich nur entschuldigen und wir können uns da nur entschuldigen. Ich glaube, dass er seiner Mannschaft keinen Gefallen getan hat, aber ich glaube, das ist nicht zu wichtig. Das gehört nicht auf den Fußballplatz."

Marcus Thuram (via Twitter): "Heute hat etwas stattgefunden, dass nicht in meinem Charakter liegt und nie wieder vorkommen darf. Ich habe mich gegenüber einem Gegner falsch verhalten. Es war ein Versehen und nicht beabsichtigt. Ich entschuldige mich bei allen. Bei Stefan Posch, meinen Gegnern, meinen Teamkollegen, meiner Familie und allen, die meine Reaktion gesehen haben. Natürlich akzeptiere ich alle Konsequenzen meines Handelns."

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir sind gut reingekommen, hatten aber auch defensiv unsere Probleme. Da sind einige große Chancen entstanden. Es bestand die Gefahr, das Spiel komplett aus der Hand zu geben. In der zweiten Halbzeit waren wir griffiger und mutiger. Wir haben das Spiel nach und nach auf unsere Seite gezogen. Es fühlt sich aus unserer Sicht super und verdient an."

FSV Mainz 05 - Werder Bremen (0:1)

Jan-Moritz Lichte (Trainer FSV Mainz 05): "Unser Ziel war es, Torchancen zu verhindern. Im Offensivbereich haben wir uns aber nicht so durchgesetzt, wie wir es uns vorgestellt haben. Es ist am Ende bitter, in der 90. Minute das Gegentor zu bekommen, und dass wir da nicht in der Lage sind, die Flanke zu verteidigen. Deshalb haben wir es nicht verdient, hier einen Punkt mitzunehmen."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir haben uns heute wirklich für stabile Leistungen der letzten Wochen belohnt. Wir haben uns als Mannschaft in den vergangenen Wochen immer gewehrt, wurden aber nicht mit Punkten belohnt. Das war eine Partie, mit der wir die Saison in eine gewisse Richtung lenken können. Wir haben noch nichts geschafft, aber wir sind mit dem Sieg in die richtige Richtung abgebogen."

RB Leipzig - 1. FC Köln (0:0)

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Über weite Strecken war ich zufrieden, das haben wir sehr gut gemacht. Wenn wir eine unserer Chancen genutzt hätten, kippt das Spiel in unsere Richtung. Im zweiten Durchgang hatten wir nicht mehr so viel Raum. Am Ende war es dann wichtig, kein Tor zu kriegen. Die geistige Frische war heute nicht unbedingt da, bis Dienstag zum Pokalspiel sollte sie wieder da sein."

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "Ich freue mich heute unglaublich, vielleicht so sehr wie schon lange nicht mehr. Für uns ist es ein goldener Punkt. Die Mannschaft hat heute taktisch sehr diszipliniert gespielt. Wir haben Leipzig vor allem die Umschalter nicht gegeben."

Schalke 04 - Arminia Bielefeld (0:1)

Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04) ...

... zum Spiel: "Ich hatte den Eindruck, dass die Spieler alles gegeben haben. Aber wir nicht das Quäntchen Glück hatten und Fehler gemacht haben, wodurch wir die Partie verloren haben. Ich weiß, in welcher Situation wir uns befinden. Da können wir nur rauskommen, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Wir können nicht aufgeben. Man muss immer weiterkämpfen. Ich habe die Hoffnung, dass wir es gemeinsam schaffen."

... zum Gegentor: "Es ist Drei gegen Eins im Zentrum und keiner deckt den Gegenspieler. Die Spieler verlassen sich auf jemand anderen, aber sie müssen selbst die Initiative ergreifen."

... auf die Frage, ob er den Trainerjob länger als zwei Spiele übernimmt: "Lasst euch überraschen. Ich möchte gerne an Weihnachten und Silvester in Ruhe zuhause sein. Ich darf nicht etwas anderes machen, ich muss das zuhause feiern."

Sascha Riether (Koordinator Lizenzbereich FC Schalke 04): "Das Besondere am Fußball ist, dass es ganz verrückt sein kann. Momentan traut niemand uns etwas zu. Aber im Fußball ist immer alles möglich und das ist auch die Hoffnung, die wir haben. Nach dem Pokalspiel gibt es eine kleine Pause und dann müssen wir uns sortieren, analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen für die Rückrunde. Dann werden wir voller Mut und Kraft angreifen."

Fabian Klos (Kapitän Arminia Bielefeld) zu seinem Siegtreffer und zum Spiel: "Ich habe mein zweites Saisontor zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Matchwinner bin nicht ich, das ist unsere Abwehrleistung, von jedem einzelnen. Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs. Der Schalker Trainerwechsel vor dem Spiel war für uns keine einfache Situation. Für uns ging es um drei Punkte, für Schalke fast noch um mehr. Der Sieg tut der Seele unfassbar gut."

FC Augsburg - Eintracht Frankfurt (0:2)

Heiko Herrlich (Trainer FC Augsburg): "Ich habe ein gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen mit zahlreichen Torchancen. Wir waren vor dem Tor aber leider zu harmlos und haben insgesamt die Chancen zu leichtfertig vergeben. Es wäre mehr möglich gewesen. Umso ärgerlicher, dass das Tor so fällt, wie es fällt. Dann habe ich noch einen klaren Elfmeter gesehen, der nicht gegeben wurde. Da hätte es Elfmeter geben müssen. Nach Rückstand haben wir umgestellt und nochmal alles versucht, aber es hat nicht gereicht. Ich denke, ein Punkt wäre heute gerecht gewesen."

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Absoluter Befreiungsschlag, der uns gelungen ist, nachdem wir in den letzten Wochen nicht immer vom Glück verfolgt waren. Es war keine einfache Zeit, wenn man neun spiele nicht gewinnt. Wichtig, dass wir immer dran geglaubt haben, diesen Bock auch umstoßen zu können. Deswegen Riesenkompliment an die Mannschaft. Ich gehe mit positivem Gefühl aus dem Jahr."

Union Berlin - Borussia Dortmund (2:1)

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Heute war es eine Willensleistung. Es war unsere erste englische Woche, alle drei Tage ein Spiel. Da musst du erst einmal in den Rhythmus kommen. Die Mannschaft hat wirklich alles rausgehauen, sehr leidenschaftlich verteidigt am Schluss und nicht unverdient gewonnen. Natürlich trainieren wir Standards, Standards entscheiden Spiele."

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Wir wollten viel häufiger das Spiel beschleunigen, es ist uns nicht gelungen, weil unsere Bewegungen nicht gut waren. Wir wussten von der Standardstärke und haben es explizit angesprochen. Es fällt uns gerade nicht leicht, wir sind nicht in diese richtigen Positionen gekommen und waren zu hektisch. Es war deutlich zu leicht für Union, es zu verteidigen. Das müssen wir verbessern. Die Tabelle ist jetzt nicht unser Thema, darum können wir uns erst im Jahr 2021 kümmern."